Collie Ziva adoptiert drei Eichhörnchen-Findlinge
Ein Unwetter trennt drei Eichhörnchen-Kinder von ihren Eltern und macht sie zu Waisen. Hündin Ziva nimmt sich der Kleinen an.
Anfang vergangenen Oktober weht ein heftiger Sturm durch das hessische Dillenburg. Der Wind bläst so stark, dass der hohle Ast eines alten Nussbaumes bricht und zu Boden fällt. Auf den ersten Blick wird dabei niemand verletzt. Doch dann stellt sich heraus: Der Ast hatte Bewohner. Eine Eichhörnchen-Familie lebte dort in ihrem warmen Kobel, wie das Nest der Eichhörnchen heisst. Es ist kugelrund und hat oben eine kleine Öffnung.
Das Sturmchaos trennt die Tierkinder von ihren Eltern. Die erst wenige Wochen alten Hörnchen-Babys haben kürzlich erstmals ihre Augen geöffnet, sind allein und schutzlos. Sie irren orientierungslos umher. Zwei von ihnen sind leicht verletzt vom Sturz.
Passanten finden die drei Würmchen und bringen sie ins Haus der Tierschützer Angelika und Werner Schmäing, die eine Wildtier-Auffangstation in Schelderwald bei Dillenburg betreiben. «Ein Wunder, dass die Kleinen überlebt haben», sagt Werner Schmäing. «Sie waren in einem jämmerlichen Zustand, unterkühlt und ausgehungert. Dem Tod fast näher als dem Leben.»
Die Däumlinge finden ein neues Zuhause, wo sie betreut und ihre Verletzungen behandelt werden. Mit Wärmflasche und Infrarot halten Schmäings die Findlinge warm, geben ihnen alle vier Stunden Milch aus einer Pipette. Doch schon bald sorgt Collie-Hündin Ziva für die nötige Nestwärme. Sie hat die Waisen von Anfang an in ihr Herz geschlossen, kümmert sich um die Kleinen, hält sie sauber und leckt sie ab.
Wenn Ziva vor sich hindöst, wuselt es in ihrem Fell – ab und zu lugt ein kleines Gesicht aus der Haarpracht hervor und schaut sich neugierig um. Zum Schlafen kuscheln sich die kleinen Eichhörnchen an die Hündin. Ziva lässt ihre Ziehkinder nicht aus den Augen. Die drei sind mittlerweile über den Berg und halten ihre Mama auf Trab. «Sie werden von Tag zu Tag aktiver und frecher. Sie wirbeln durch die Wohnung und haben auch schon die eine oder andere Vase zu Fall gebracht», meint Werner Schmäing schmunzelnd.
Bald werden die drei in eine Zimmervolière umziehen und von dort in eine Aussenanlage, damit sie nach und nach entwöhnt und schliesslich in die Wildnis entlassen werden können. Bis dahin dürfen sie aber noch ausgiebig mit ihrer Hundemama tollen und kuscheln.