Alpaka-Frühchen im Glück

Seine Menschenmama hat es vor dem Tod bewahrt! Alpaka-Baby Cody hätte ohne die intensive Pflege durch Züchterin Amber Isaac nicht überlebt.

Der Rat war: einschläfern! Sechs Wochen zu früh ist Alpaka-Mädchen Cody zur Welt gekommen. Es wog mit seinen dreieinhalb Kilo ein Drittel eines normalen neugeborenen Alpakas, und stehen konnte es auch nicht – sein rechtes Vorderbein knickte einfach ein. Der Tierarzt gab ihm keine Chance zu überleben.

Doch Züchterin Amber Isaac wollte es versuchen. Als sie Cody mit nach Hause nahm, war diese nur leicht grösser als die Hauskatze! «So ein winziges Fohlen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Es war einfach noch nicht fertig», sagt die engagierte Tiermutter. Das Sorgenkind wurde in Decken gewickelt und mit Stutenmilch aus der Flasche gefüttert, sein Bein mit Bandagen und Massagen stabilisiert. «Es war so schwach, dass ich beim Trinken sein Köpfchen halten musste!» Doch die Muttermilch mit ihren Vitaminen und Abwehrstoffen war wichtig für die Entwicklung des Tiers.

Endlich konnte das zarte Wesen dann auf eigenen Beinen stehen. Es folgte seiner Ziehmama auf Schritt und Tritt durch die Wohnung. Mit vier Wochen war es so fit, dass es Amber bei ihrer Arbeit auf der Farm der Familie Isaac in Colorado, USA, begleiten konnte. Cody probierte zum ersten Mal in ihrem Leben Gras und machte muntere Bocksprünge – wie ein normales Fohlen. Sie nahm auch Kontakt zu den anderen Alpakas auf. Doch zur Herde fühlte sie sich noch nicht ganz zugehörig. Immer, wenn Amber Richtung Wohnhaus ging, folgte sie ihr.

Während ihrem ersten Lebensjahr schlief sie in der Wohnung. Heute ist Cody zwar ausgewachsen, aber immer noch einen Kopf kleiner und viel zarter als ihre Freunde aus der Herde. «Jedesmal, wenn sie mich sieht, kommt sie zu mir und begrüsst mich freudig mit einem Summen», erzählt Amber. «Cody wird immer mein kleiner Liebling bleiben.»