«Zwischen uns beiden hat es damals sofort gefunkt»

Sie halten zusammen und machen sich Mut: Seit sich die beiden prominenten Frauen vor 13 Jahren erstmals trafen, hat sich zwischen ihnen eine innige Freundschaft entwickelt.

Du stehst mir im Licht», bemerkt Viola Tami (37) beim Fotoshooting mit Maja Brunner. «Jä nu, Hauptsache, ich seh’ gut aus», erwidert Maja Brunner (67). Schallendes Gelächter. Das ist eine häufige Geräusch­kulisse, wenn die beiden Frauen zusammen sind. «Oft lachen wir über Dinge, die andere gar nicht nachvollziehen können, was wir dann umso lustiger finden», erzählt Maja Brunner.

Derzeit singen die zwei allabendlich gemeinsam in Brunners «Lachner Wiehnachtszauber» (www.lachner-wiehnachtszauber.ch). Maja hatte Viola zuvor schon mehrfach angefragt, aber es klappte zeitlich nie. «Ich dachte schon ‹Blas mer i d’Schueh›, da sagte sie plötzlich zu», erzählt Maja, und Viola witzelt: «Da wusstest du nicht, wie du aus der Sache wieder rauskommst, gell?» Wieder grinsen sie. Man sieht: Die beiden stehen sich nah – neben und auf der Bühne. Wenn sie zusammen Marc Sways Lied «Din Engel» interpretieren, geht das den Zuschauern direkt ins Herz. Und nicht nur ihnen. Viola: «Wenn ich mit Maja singe, ist nichts gespielt, das ist wirklich etwas Besonderes. Wir haben eine Beziehung, in der du dem anderen wirklich nur das Beste wünschst. Und das spürt man wahrscheinlich auch.»
30 Jahre liegen zwischen ihnen, eine Mutter-Tochter-Beziehung sei es dennoch nicht, vielmehr eine Freundschaft auf Augen­höhe. Sie schreiben sich, telefonieren, laden sich zu Geburtstagen ein, Maja war Gast an Violas Hochzeit mit Roman Kilchsperger (48), kennt deren Söhne Niccolo (12) und Leandro (9). Und vor allem stehen sie seit vielen Jahren als Schauspielerinnen und Sänge­rinnen gemeinsam im Zürcher Bernhard-Theater auf der Bühne und teilen sich eine Garderobe – erstmals 2005 in «Kille, Kille».

«Damals hat es zwischen uns sofort gefunkt», erzählt Viola. Und in den letzten Jahren sei die Verbindung immer tiefer geworden. «Wir sind beide Personen, die viel Vertrauen fassen müssen, um sich zu öffnen», sagt Maja, «Viola noch mehr als ich.» Das bestätigt diese: Sie mache viel mit sich selber aus und habe ansonsten seit langem den gleichen Freundeskreis, den sie eigentlich gar nicht erweitern wolle. «Aber mit Maja habe ich mich irgendwann so wohl gefühlt, dass ich mich ganz unbewusst geöffnet habe.» Sie sei in vielerlei Hinsicht ein Vorbild, speziell in Sachen Lebensfreude. Es sei einfach Gold wert, sie in ihrem Leben zu haben. Wenn Viola mit 40 Grad Fieber ins Theater komme oder ihr etwas auf der Seele liege, tue es gut, «eine Maja» neben sich zu haben. «Sie ist so lustig, dass ich teilweise schreien könnte.»

Umgekehrt schwärmt Maja aber genauso: «Wenn es mal schwierig wird, halten wir zusammen und machen uns Mut!» Viola sei ein liebevoller, treuer Mensch, auf den man sich 100-prozentig verlassen könne. Sie bewundere nicht nur, dass sie Beruf und Mamisein so gut unter einen Hut bringe, sondern auch ihre Per­fektion im Job. Viola Tami sei, im Gegensatz zu ihr, immer präzise vorbereitet, dazu strebsam, ohne unangenehm ehrgeizig zu sein. Nebst den Bühnen-Engagements ist Tami beim SRF gern gesehene Moderatorin. Maja: «Wir hatten beide natürlich auch mal Phasen, in denen es nicht perfekt lief, umso mehr freue ich mich, dass sie in den letzten Jahren solchen Erfolg hat. Sie hat es so verdient!» Das nächste gemeinsame Projekt steht auch schon an: 2019 sind die beiden in der Neuauflage der «Kleinen Niederdorfoper» dabei (www.bernhard-theater.ch). Sie freuen sich riesig, ge­niessen jetzt aber erst einmal gemeinsam die Adventszeit im «Wiehnachtszauber» mit viel Freude, Gelächter – und Neckereien. Viola: «Wir sind manchmal wie ein altes Ehepaar!»