Zum 70. Geburtstag ab nach Malta!

Dass sie das Fernsehen mit «Total Birgit»-Wiederholungen ehrt, freut die Jubilarin. Sie selbst will ihren «Runden» nicht gross feiern, sondern «flieht» mit ihrer Liebe ins Ausland.

Nach em Räge schint d’Sunne» heisst ein bekanntes Schweizer Lied. Auf Birgit Steinegger, die am 4. November 70 wird, trifft dies zu. Neues Glück mit Ernest Voyame (71), Hommage durch das Schweizer Fernsehen mit Wiederholungen von «Total Birgit» und «Geboren am …» plus ein Hörspiel auf Radio SRF: Trost und Aufsteller für sie, nachdem ihre erfolgreichen Sendungen abgesetzt wurden.

Birgit Steinegger, Tochter eines Berner Ökonomen und Fabrikanten sowie einer schwedischen Musikerin, strahlt. «Ich könnte mir kaum ein schöneres Geburtstagsgeschenk vorstellen als diese Wiederholungen im Fernsehen und die Hörspiel-Aufnahmen», meint sie erfreut. Gleichzeitig geniesst sie ihr neues Pensionierten-Dasein mit einem Mann an ihrer Seite, den sie seit 48 Jahren schon kennt. Damals begegneten sich Birgit Steinegger und Ernest Voyame in Paris. Sie besuchte dort die Schauspielschule und arbeitete als Au-pair. Der Basler studierte an der Sorbonne Philosophie und Kunstgeschichte, wollte daneben aber auch das Theater-Handwerk lernen. So kreuzten sich ihre Wege auf der Schauspielschule. «Wir gingen zusammen aus und fanden uns unglaublich sympathisch.» Aus den Augen verloren hätten sie sich auch nach der gemeinsamen Zeit nicht. So gratulierten sie sich jedes Jahr gegenseitig zum Geburtstag. Zum Wiedersehen kam es, als Ernest, inzwischen Architekt, einen ihrer Auftritte an der Mustermesse Basel besuchte. «Die ganze Magie zwischen uns von damals war noch da.»

In der Zeit dazwischen war sie mit Schauspieler und Regisseur Franz Matter (†1999) verheiratet, dem sie eine Tochter schenkte. Und später mit einem Autor liiert, mit dem sie für «Total Birgit» so erfolgreiche Figuren wie Frau Iseli und Frau Schruppatelli schuf. Die Comedy-Sendung erreichte über Jahre hinweg ein Millionenpublikum. Erfolge feierte sie auch mit Berufskollege Walter Andreas Müller (73), u. a. in «Classe Politique» am TV und «Zweierleier» am Radio. Doch das alles endete: Nach der Trennung von ihrem Lebenspartner war 2015 Schluss mit «Total Birgit», zuvor schon kam das Ende für die anderen Sendungen.

So betrat die Schauspielerin und Parodistin neues Terrain und war im letzten Jahr u. a. im Zürcher Opernhaus zu sehen. «Das war für mich das Schönste, was ich neben den grossen Erfolgen von ‹Total Birgit› je erlebt habe», schwärmt sie über ihre Sprechrolle in «La Fille du Régiment». «Ich stand mit grossartigen Künstlern auf der Bühne, die Zusammenarbeit mit Opernhaus-Intendant Andreas Homoki war fantastisch. Ich war so glücklich.» Weiterhin tritt Birgit Steinegger mit Lesungen oder als Frau Iseli an Grossanlässen auf.

Gesundheitlich gehe es ihr gut, lässt sie zudem wissen. «Als Kind litt ich an Kinderlähmung, was mich durchs ganze Leben begleitet hat. Ich war rechtsseitig gelähmt und musste wieder gehen lernen», erinnert sie sich. «Aber ich hatte grosses Glück. Einzig, wenn ich sehr müde bin, schmerzt mich das rechte Bein.» Und was ist zu ihrem Geburtstag geplant? Vielleicht ein grosses Fest? Im Gegenteil: Um dem Rummel zu entfliehen, reist sie in die Ferien auf die Mittelmeer-Insel Malta. Natürlich mit Ernest. Das Reisen lieben sie beide. Was verbindet Sie sonst noch? «Die Liebe zur Kultur: Theater, Oper, Konzerte, Kino, Kunstausstellungen», erzählt sie. Und gerät ins Schwärmen: «Ernest ist ein feinsinniger, hochintelligenter Mensch, unsere Beziehung ist für mich sehr wertvoll.»