Zufriedenheit trotz seiner Krankheit

Vor 14 Jahren beendete Parkinson seine Karriere. In einer Doku erzählt der Schauspieler nun, wie es ihm heute damit geht. Und wie es um seine Hochzeitspläne steht!

Mit Rollen wie dem «Bullen von Tölz» spielte sich Ottfried Fischer (68) in die Herzen des TV-Publikums. Bis der Schauspieler und Kabarettist sich 2008 zu seiner Parkinson-Erkrankung bekannte – und seiner Karriere damit ein ungewolltes Ende setzte. Neue Projekte blieben weitgehend aus. Immerhin für ein Filmporträt kehrt Fischer am 18. 4. auf den Bildschirm zurück. In «Lebenslinien: Ottfried Fischer und Herr Parkinson» (22 Uhr, BR) erzählt er über sein Leben mit der Krankheit. «Für mich ist es immer eine Frage, wie viel Offenheit man seinem Publikum zumutet oder auch nicht. Das muss man für sich entscheiden», sagt er zur GlücksPost.

Dass er so offen mit seinem Leiden umgehen kann, verdankt Ottfried Fischer seinem Humor. Dieser haben ihm schon als Bub auf dem elterlichen Bauernhof vieles erleichtert. So schaffte er es mit seiner kecken Art, sich ums tägliche Melken zu drücken. «Humor ist und war für mich lebenswichtig!» Als er vor 14 Jahren seine Parkinson-Diagnose erfahren habe, sei er in seine Stammkneipe gegangen und habe zu den Leuten gesagt: «Ich habe ab jetzt immer Schaum auf meinem Bier!» Da seien einige schockiert gewesen, sagten, dass man über so etwas keine Witze mache. «Ich aber habe gesagt: Worüber soll ich sonst Witze machen?»

Lachen – etwas, das er auch mit seiner 17 Jahre jüngeren Frau Simone (51) kann, die er 2020 standesamtlich heiratete. Gemeinsam lebt das Ehepaar in seiner Heimatstadt Passau. Liebevoll kümmert sich Simone um den Entertainer, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist. «Für mich ist es sehr wertvoll, dass ich einen lieben Menschen an meiner Seite habe, der bereit dazu ist, diesen Weg mitzugehen. Da kann ich nur von besonders grossem Glück sprechen und von einem schönen Leben.»

Die Liebe zu Simone wollte Fischer, der aus früherer Ehe zwei Kinder hat, daher mit einer kirchlichen Hochzeit krönen. Doch die Corona-Pandemie kam ihm dazwischen. «Wir haben die Hochzeit schon sechsmal abgesagt, mussten sie immer wieder verschieben», verrät er nun. «Deswegen haben wir entschieden, das Ganze in Ruhe auf uns zukommen zu lassen.» Im Sommer soll es nun aber endlich so weit sein.

Ob er noch andere Pläne hat, die er verwirklichen will? «Ich bin zufrieden mit meinem Leben und habe, wie ich finde, genug gearbeitet. Ich bin froh, dass ich nicht mehr irgendetwas hinterherlaufen muss und schauen, dass die Maschine läuft», sagt Ottfried Fischer. «Ich geniesse mein Dasein in Passau, meine Frau Simone an meiner Seite und dass mir die Leute auf der Strasse freundlich begegnen.»