Zeit für den Ruhestand? Auf keinen Fall!

Happy Birthday! Der Berner feiert seinen 65. Geburtstag – was ihm nicht sehr behagt. Denn ans Aufhören denkt der Calimeros-Sänger noch lange nicht: Die Musik hält jung, und die Band feiert weiter Erfolge.

Er ist in Feierlaune! Erst freute sich Roland Eberhart riesig über die Schweizer Fussball-­Nati, die das EM-Viertelfinale erreichte. Noch lauter fiel sein Jubelschrei dann aber über den Einstieg der neuen Calimeros-CD «Bahama Sunshine» in die Album-Charts aus: Platz 1 in der Schweiz und Österreich, Platz 2 in Deutschland.

Für den Berner sind diese Hitparaden-Erfolge ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Am 11. Juli feiert der Sänger und Frontmann der Calimeros seinen 65. Geburtstag und kommt damit ins AHV-­Alter. «Da steht nun diese Zahl, die eigentlich das Ende des Arbeitslebens bedeutet. Ich bin ehrlich: Ich mag sie nicht, muss sie jedoch akzeptieren», sagt Roland Eberhart und seufzt. Die Musik halte ihn jung, und er sei fit und gesund. «Das ist nicht selbstverständlich, und dafür bin ich dankbar.» Er habe auch kein Problem mit Falten, obwohl er hie und da ein Anti-Aging-Sälbeli benutze, das ihm seine Freundin geschenkt habe. «Falten sind ein Zeichen, dass man etwas erlebt hat», meint er schmunzelnd.

Sich zur Ruhe setzen ist für den Vollblut-Musiker kein Thema. Das gefällt den Calimeros-Fans. Sie warten sehnsüchtig darauf, ihre Lieblinge endlich wieder live an Konzerten zu erleben (Daten: www.calimeros.ch). Und auch die Musiker können es kaum erwarten, wieder vor Publikum zu spielen. «Wir freuen uns darauf, die neuen Lieder auf der Bühne zu präsen­tieren», erklärt Roland Eberhart. Während der Luzerner Andy Rynert (66) bereits seit zehn Jahren Bestandteil der Calimeros ist, kam Andy Steiner (55) aus Basel nach einer mehrjährigen Pause im vergangenen Juli wieder zurück. Die Chemie in der Gruppe passe, und man verstehe sich auch privat sehr gut, sagt der Bandleader.

Da Reisen in den vergangenen Monaten nicht oder nur eingeschränkt möglich war, musste Komponist und Texter Roland Eberhart für die aktuelle Produktion in Erinnerungen schwelgen und sich Sonnenuntergang, Strand und blaues Meer herbeiträumen – wie etwa bei «Eine Party unter Palmen». Das Fernweh sei gross, aber er habe eine gute Vorstellungskraft, so der Weltenbummler lachend. So erwartet die Schlagerfans eine musikalische Kreuzfahrt der schönen Gedanken. Der Titelsong «Bahama Sunshine» sei aber eines der wenigen Lieder, die ausnahmsweise nicht von ihm wären, verrät er. «Ich war bisher nicht auf den Bahamas und möchte diese Inselgruppe un­bedingt noch kennenlernen.» Er und seine langjährige Partnerin Sandra würden gerne einmal eine Weltreise machen. Aber auch ein längerer Aufenthalt in Florida steht auf der Wunschliste des Paares ganz oben.

Dass es dort viel Inspiration für weitere Calimeros-Hits gäbe, ist fast sicher. Ein neuer Titel könnte demnächst aber auch «Laura» heissen, so wie Rolands erste Enkeltochter, die vor rund drei Monaten zur Welt kam. Eine Grundidee für ein Lied sei tatsächlich da, aber er lasse sich damit Zeit. «Es war ein beglückendes Gefühl, die Kleine erstmals im Arm zu halten», meint er gerührt. Es gefalle ihm aller­dings nicht so, wenn er nun als Opa oder Grossvater bezeichnet werde. «Deshalb habe ich den Namen Mupa kreiert – aus Musiker und Grosspapa.» In einer Patchwork-­Familie, wie sie es seien, gebe es zudem mehrere Opas, und so wisse man gleich, wer gemeint sei. «Ich bin sehr dankbar, dass meine Tochter Larissa und ihr Partner den Vorschlag akzeptiert haben und ich für Laura der Mupa bin. Jetzt bin ich wunschlos ­glücklich!»