«Wir wissen, dass unsere Zeit endlich ist»

Mit den deutschen Hit-Rockern Scorpions begeistert er bereits seit ­einem halben Jahrhundert die Welt. Ihn selbst begeistere vor ­allem die Schweiz, erklärt der Sänger.

Von Dominik Hug

Mit den legendären Scorpions beschallt Frontmann Klaus Meine (74) bereits seit bald 50 Jahren die Welt. Hymnen wie «Wind of Change» und «Still Loving You» gehören längst zu den Klassikern der Musikgeschichte. Diese Woche treten die deutschen Erfolgsrocker wieder einmal im Zürcher Hallenstadion auf. Grund genug für Meine, seine Liebe zu unserem Land kundzutun. 

Er habe in seiner Kindheit viel Zeit in der Schweiz verbracht, so der Sänger im Interview mit der GlücksPost: «Wir sind früher von Hannover aus immer mit den Zug in den Schwarzwald gefahren. Während unserer Ferien dort machten wir dann jeweils auch Abstecher in die Schweiz.» Diese Ausflüge seien für seine Familie, die der deutschen Arbeiterklasse angehörte, zwar sehr teuer gewesen, «haben sich aber immer gelohnt». Und gehörten heute mit zu den schönsten Erinnerungen an seine Jugend. 

So sei ihm beispielsweise ein Ausflug nach Luzern noch immer sehr prägnant im Gedächtnis. «Wir spazierten dem wunderschönen Vierwaldstättersee entlang, überall flogen Möwen herum. Das kam mir so ungemein friedlich vor.»

Ein unvergessliches Déjà-vu hat Klaus Meine im Jahr 2001 erlebt, als er mit den Scorpions am Open-air auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland spielte. «Als Bub besuchte ich auch Grindelwald», erzählt er. «Als ich von dort aus zur Eigernordwand hochsah, träumte ich davon, wenigstens einmal auf der Kleinen Scheidegg zu stehen». Dieser Traum sei ihm mit dem Konzert vor der spektakulären Eiger-Kulisse schliesslich erfüllt worden. 

Wegen seiner engen Beziehung zur Schweiz werde das Konzert am 2. Juni eine ganz spezielle Erfahrung, sagt Meine. Aber auch deswegen, weil die Fans hier schon während seiner gesamten Karriere ihm gegenüber besonders loyal seien. 

Wie lange Klaus Meine mit den Scorpions noch um die Welt touren kann, weiss er nicht. «Wir wissen natürlich, dass unsere Zeit endlich ist», sagt der Altrocker. «Umso mehr geniessen wir diese verrückte Reise, solange sie noch andauert.» 

Gegen das Alter könne niemand etwas machen. «Wir können nur für die Gesundheit etwas tun, um den Alterungsprozess vielleicht etwas hinauszuzögern.» Dazu gehören für ihn eben auch die vielen Konzerte, die die Scorpions noch immer rund um die Welt geben. «Durch das Touren seit 30, 40 Jahren bleiben wir im Herzen jung», so der 74-Jährige.