
Die drei Gastgeberinnen des ESC: Michelle Hunziker, Sandra Studer und Hazel Brugger (v. l.) haben sich auf Anhieb verstanden.
Sandra Studer, Michelle Hunziker und Hazel Brugger
«Wir werden uns nicht oft umziehen»
Drei Frauen führen dieses Jahr durch den Eurovision Song Contest in Basel – und sie sind bereit! Die bekannten Gastgeberinnen erzählen im Interview, was gegen Nervosität hilft und was es mit «Mutti-Tasking» auf sich hat.
Von Aurelia Robles
Bald ist es so weit: Am 13. und 15. Mai führen Sängerin und TV-Moderatorin Sandra Studer (56) und Kabarettistin und Podcasterin Hazel Brugger (31) durch die Halbfinale des Eurovision Song Contest in Basel. Für das Finale am 17. Mai stösst auch Moderatorin und Entertainerin Michelle Hunziker (48) zu den beiden. Ein eingespieltes Trio sind die drei Gastgeberinnen des weltweit grössten Musikwettbewerbs schon jetzt. Mit der GlücksPost haben sie über ihre Nervosität, den ESC und ihre Verbindung gesprochen.
Die Nervosität:
Michelle Hunziker: Aktuell bin ich nicht nervös, denn wir haben eine phantastische Situation. Wir sind ein tolles Team und auch unsere Texte sind bereits in Arbeit. Mit Hazel und Sandra bin ich mit zwei Superfrauen zusammen. Dadurch, dass wir uns die Moderation teilen, lastet nicht alles auf einer. Wie es um meine Nervosität steht, wenn der Countdown beginnt, kann ich aber nicht sagen. Dann wird es wohl wie Bungee-Jumping sein. In dem Moment, wo du springen musst, bereust du es. Aber dann, wenn du «gumped bisch», ist es nur noch Party.
Sandra Studer: Kurz bevor es losgeht, ist für mich immer der schlimmste Moment. Wenn ich mir diese Zeit am ESC vorstelle, freue ich mich aber, dass ich Hazel und Michelle an meiner Seite habe.
Hazel Brugger: Für mich ist das alles schon alleine sehr aufregend, weil ich Sandra und Michelle mag und will, dass sie mich cool finden.
Rituale vor der Show:
Michelle Hunziker: Ich lebe bekanntlich sehr gesund. Aber ein kleines Schlückchen Schnaps vor der Show würde mich vielleicht entspannen. (Lacht.)
Sandra Studer: Das habe ich mich noch nie getraut! Ich habe immer Angst, dass es meine Hirnzellen lahmlegt. Aber vielleicht probiere ich es mit dir bei einer Probe aus, denn ich suche seit 30 Jahren nach einem Mittel, um die Nervosität etwas einzudämmen. Vor der Show rede ich einfach sehr viel, um mich abzulenken. Das ist meine Strategie. Seid also gefasst, ich werde euch beide einfach «in Bode schnurre».
Michelle Hunziker: Sandra, das Schlückchen kann deine Hirnzellen gar nicht lahmlegen, weil du bereits so voller Adrenalin bist.
Hazel Brugger: Ich werde komischerweise immer sehr müde vor den Shows, dann macht’s aber auf einmal klick und es geht los. Mir hilft auch, ein Video oder Bild von der Erde aus einer ganz weiten Perspektive anzuschauen, um meine aktuelle Situation zu relativieren. Es sind nur 170 Millionen Zuschauer.
Liebstes ESC-Lied:
Sandra Studer: Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es «Rise like a Phoenix» von Conchita Wurst. Ein schönes Lied mit James-Bond-Qualitäten, das von Conchita phantastisch dargeboten wurde. Ihr Auftritt ist für mich das bleibendste ESC-Erlebnis.
Michelle Hunziker: Bei mir ist Conchita ebenfalls hängen geblieben. Ihre Stimme, ihre Performance – ein richtiger Wow-Effekt.
Hazel Brugger: Ich hatte diesen mit zwölf Jahren, als die finnische Hardrock-Band Lordi mit ihren Gruselmasken gewann. Es ist wirklich nicht mein Musikgeschmack, und vor dem TV dachte ich nur: Was passiert gerade? Und ich habe mir jetzt schon so oft Sandras ESC-Auftritt von 1991 angeschaut. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen schräg, aber ich bin ein riesiger Sandra-Fan. Wenn man ihren Auftritt sieht, will man sie einfach knuddeln. Das ist das Schöne am ESC – es geht zwar ums Gewinnen, aber es kann auch die Karriere und das Leben jenseits des Sieges verändern.
Céline Dion:
Michelle Hunziker: Ob Céline Dion, die Gewinnerin für die Schweiz 1988 einen Auftritt haben wird, das ist das grösste Geheimnis des ganzen Eurovision Song Contest 2025! Wir drei dürfen sagen, dass es ein ganz grosser Traum für uns wäre.
Sandra Studer: Ja, es wäre ein ikonischer Moment, sie bei uns zu haben. Ich erinnere mich so gut an ihren Sieg. Und es wäre einfach ein weiterer Kreis, der sich schliessen würde. Wir geben die Hoffnung nicht auf.
Ihr Whatsapp-Chat:
Hazel Brugger: Unsere Chatgruppe heisst «ESC-Mutti-Tasking» und das Profilbild ist die Computertaste Escape, kurz ESC. Ich nerve sie mit meinen Bildchen und Videos, die ich sende. Aber sie wissen, dass es nervig wird, wenn sie mit mir arbeiten.
Sandra Studer: Der Name, verbunden mit Multitasking, lag auf der Hand. Das Muttersein war das erste Thema, das wir gemeinsam hatten. Das ist ja schon verrückt. Ich sehe Michelle und Hazel zum ersten Mal und es dauert genau 30 Sekunden, bis wir über unsere Kinder reden. So einfach ist es manchmal im Leben. Es ist schön, wenn so menschliche Sachen einen sofort verbinden und zusammenbringen.
Michelle Hunziker: Und die Gruppe werden wir nie verlassen, auch nicht nach dem ESC. Dann geht es erst richtig los!
Die Show:
Hazel Brugger: Ich denke, ich werde auf jeden Fall Talente zeigen, die nicht nur die Leute zum ersten Mal sehen, sondern ich selbst auch. Aber sonst werde ich dazu noch nicht viel verraten, denn Vorfreude ist die beste Freude.
Michelle Hunziker: Also etwas, was wir sagen können, ist, dass wir uns während der Show nicht oft umziehen werden. Und da ich erst zum Finale dazustossen werde und die beiden dann bereits etwas müde sind, ist es meine Aufgabe, so viel Energie und Stärke mitzubringen, dass die zwei nach den beiden Halbfinals noch einmal einen Kick bekommen!