
Traumhochzeit: Joel und Claudia Grolimund vor der balearischen Felseninsel Es Vedrà. «Es fühlt sich noch etwas komisch an, wenn mich die Leute mit Frau Grolimund ansprechen», sagt die Braut.
Joel Grolimund
«Wir sind so verliebt wie nie»
Von Aurelia Robles
Seit ein paar Tagen hat «G&G» eine neue Bedeutung: Grolimund & Grolimund! Auf der spanischen Insel Ibiza haben sich der «Gesichter & Geschichten»-Moderator Joel Grolimund (33) und seine langjährige Partnerin Claudia (31) das Ja-Wort gegeben – und sie nahm seinen Namen an. Dabei waren die beiden lange «keine Hochzeitsmenschen», wie sie sagen. Doch 2023 ist ihm spontan nach einem Antrag. «Claudia und ich sind ehrlich gesagt so verliebt wie nie», erzählt er. «Deshalb fühlte ich, dass ich sie fragen will.».
Am Fusse des Felses Es Vedrà ging er vor zwei Jahren vor ihr auf die Knie. Und hier, vor der Kulisse des aus dem Mittelmeer ragenden Berges, sieht Joel Grolimund nun seine Braut das erste Mal in ihrem Kleid. «Ich fand zuerst, dass ich gar nicht so nervös sei. Doch als ich mich umdrehte und Claudia sah, kamen mir gleich die Tränen.»
Für das Paar, das sehr gerne reist, war früh klar, dass es in der Gegend ihrer Heimat Solothurn oder noch lieber im Ausland heiraten möchte. Da die beiden schon öfter auf Ibiza gemeinsam Ferien verbracht haben, zählte die Baleareninsel zu ihrer Traumdestination. Bei Reservierungsgebühren von bis zu 50 000 Euro zweifelten sie jedoch, dass es möglich sein wird. Dann fanden sie die idyllische und total abgelegene, Finca-ähnliche Lokalität «Can Domingo» in Sant Josep. «Das wir mit all unseren Liebsten diesen unvergesslichen Tag auf Ibiza feiern dürfen, ist für mich das Schönste», sagt Claudia.
Auf einer kleinen Plattform, umgeben von duftenden Obstbäumen warten die Familien und engsten Freunde – insgesamt 33 Gäste – auf das Brautpaar. Als Claudia am Arm ihres Vaters zu «Malibu» von Mumford & Sons zu Joel schreitet, ist er einmal mehr zu Tränen gerührt. Auf das Lied ist der Hitparaden-Moderator von Radio SRF3 vor kurzem gestossen. Den beiden Los-Angeles-Fans hat die Ballade sofort gefallen. «You are all I want, you are all I need» – du bist alles, was ich will, du bist alles, was ich brauche.
2010 trafen sich die zwei am Postschalter, wo er damals arbeitete, zum ersten Mal. Fast eineinhalb Jahre dauert es, bis der Kaufmann und die Dentalhygienikerin ein Paar werden. Nach mehreren Jahren Beziehung kommt es jedoch zur Trennung. «Das war irgendwie nötig, denn wir kamen sehr jung zusammen», erzählt Joel Grolimund. In Kontakt bleiben sie dennoch und lernen sich so nach zwei Jahren wieder neu kennen und lieben. Mittlerweile sind sie insgesamt seit zwölf Jahren ein Paar. «Wir ergänzen uns einfach sehr gut und sind beieinander angekommen. Claudia gibt mir das Gefühl, daheim zu sein, von Geborgenheit», sagt er.
An der Hochzeit ist spürbar, dass das Brautpaar nicht nur beieinander gut aufgehoben ist. Ihre Eltern verstehen sich bestens und all ihre geladenen Gäste sind miteinander vertraut. Die Trauzeugen sind jeweils beste Freundin und bester Freund. Die Traurede hält Carole, mit der Joel bereits die Oberstufe besuchte. Für das Hochzeitspaar lässt sie in der Trauung eine, von den Gästen mit guten Wünschen bedachte, Kerze entfachen. Auf gegenseitige Gelübde wird verzichtet. «In solchen intimen Situationen ist es mir unmöglich zu sprechen», gesteht Joel, der beruflich sehr redegewandt sein muss.
Besonders nervös ist auch Iljas, Göttibub und Cousin von Joel. Der Neunjährige darf die Trauringe – für sie einen Diamantring, für ihn ein schlichter Ring in Roségold – zum blumigen Altarbogen bringen. Dann sorgt ein kleiner Fauxpas – der Bräutigam will versehentlich seinen, statt Claudias Ring an ihren Finger stecken – bei allen für frohes Gelächter. Für Ringe hatte Joel, der zuvor noch nie im Leben einen getragen hat, bisher wortwörtlich kein Händchen. Bei der Hochzeit seiner Eltern, die nach 30 Jahren nochmals in Thailand geheiratet haben, verlor er bei der Trauung am Strand den Ring seiner Mutter im Sand. «Zehn Minuten mussten wir danach buddeln», erzählt er. «Deshalb werde ich meinen Ehering wohl niemals ablegen.»
Nach der Trauung gehen alle zum ausgewählten Essen mit italienischen Spezialitäten und musikalischer Umrahmung einer Sängerin in den Garten – und das bei Sternenhimmel. Um 22 Uhr wird die Feier schliesslich zur Party, die erst gegen zwei Uhr endet. «Es war wie im Film und irgendwie schwer zu realisieren, dass das wirklich unsere Hochzeit war», findet Claudia. Ihr Mann nickt: «Ja, ich habe den ganzen Tag durchgeweint.» Ihnen war es das Wichtigste, dass sie alle zusammen ein tolles Fest feiern können. «Und dieser Wunsch ging in Erfüllung. Der Tag war perfekt!», schwärmt Frau Grolimund.