Wie sie dank dem Helfen Trost gefunden hat

Die Sängerin hat als Pflegerin neue Lebenskraft gefunden. Nach dem Tod von Fritz Künzli war für sie eine Welt zusammengebrochen.

Mit Mundschutz und im Pflegerinnen-Outfit steht Monika Kaelin (65) vor dem Schwestern-Pflegeheim St. Josef im Kloster Ingenbohl. Dort, wo sie sich einst zur Kindergärtnerin ausbilden liess, absolvierte sie das Praktikum für das Diplom als SRK-Pflegehelferin. Und ist nun sporadisch dort im Einsatz. Eine Arbeit, die nach dem Tod ihrer grossen Liebe Fritz Künzli (†73) etwas Trost spendet.

Für die SRK-Pflegeschule, die  sie von August bis Dezember 2019 wöchentlich besuchte, hatte sie sich entschieden, um Fritz, der an Demenz litt, die richtige Pflege angedeihen zu können. Als er nach einer schweren Hirnblutung mit längeren Klinik- und Reha-Aufenthalten nach Hause durfte, übernahm Monika Kaelin mit Hilfe einer Privat-Spitex seine Betreuung. «Fritz und ich waren überglücklich, wieder daheim sein zu können. Da fühlte er sich am wohlsten und blühte richtig auf.» Oft sei er im Rollstuhl neben ihr auf ihrem Balkon in Gersau SZ gesessen. «So konnten wir den Sommer gemeinsam geniessen, freuten uns über die Aussicht und das bunte Treiben am Hafen.»Daneben musste sich Kaelin um ihre Showbusiness-Aktivitäten kümmern, allem voran um die Vorbereitungen zur «Prix Walo»-Gala, die sie seit Jahren als Präsidentin und TV-Produzentin organisiert. «Beides zusammen erforderte viel Disziplin und Kraft.»

Anfang Dezember musste Monika Kaelin ihren Fritz wegen starker Schmerzen und grosser Schwäche zurück in die Hirslanden-Klinik bringen. «Genau in dieser Zeit bestand ich die Prüfung zur SRK-Pflegehelferin und stand Fritz stets zur Seite. Nachts schlief ich neben ihm in einem Notbett und hielt seine Hand, damit er nicht allein war. Ich unterstützte ihn, wo ich nur konnte.» Als sich sein Zustand verschlechterte, teilte ihr der Vertrauensarzt Dr. Klingler mit, dass es Fritz leider nicht mehr schaffen werde.

«Fritz verlor den letzten Match seines Lebens und schlief am 22. Dezember friedlich in meinen Armen ein. Trotz allem kam sein Tod überraschend, denn ich hatte bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Danach brach für mich eine Welt zusammen.»

Nach einer tränenreichen Beerdigung raffte sich Monika Kaelin wieder auf. «Fritz hätte das so gewollt. Er war es immer, der mich antrieb und motivierte, in schwierigen Situationen nicht aufzugeben. Auch meine liebe Familie und gute Freunde gaben mir in dieser schweren Zeit viel Kraft. Obwohl mir Fritz enorm fehlt, geht es mir wieder gut, und ich schaue optimistisch in die Zukunft.»