Wie sehr leiden seine Mädchen?

Nach seiner Krebs-Diagnose kämpft der Sänger um sein Leben. Nicht nur seine Frau bangt um ihn, sondern auch seine beiden Töchter Charlotte und Nelly, die eigentlich noch viel zu klein sind, um ihren Papa zu verlieren.

Das Schicksal war doch immer gut zu ihm! Als Kind überstand Karel Gott (76) den Krieg, später drei Autounfälle, war selten krank. «Ich habe und hatte stets Schutzengel», sagte er letztes Jahr zur GlücksPost und schwärmte, dass er sich topfit fühle. Diesen Juni dann machte «die goldene Stimme von Prag» allerdings publik, dass er an Herzrhythmus-Störungen leide, etwas kürzer­trete und mehr Zeit mit Ehefrau Ivana (39) und den Töchtern Charlotte (9) und Nelly (7) verbringe. Und jetzt? Ist alles plötzlich viel schlimmer! Er kämpft um sein Leben, seine Liebsten bangen um ihn!

Bei einer Bauch-Operation nach einem Schwächeanfall wurde Lymphdrüsenkrebs festgestellt, er liegt zurzeit in einem Prager Spital. «Die ganze Familie glaubt, dass Karel die Kraft findet, wieder gesund zu werden», teilt Gattin Ivana mit. Doch es ist ernst! Laut Freunden ist der Krebs im fortgeschrittenen Stadium, wegen seiner Herzprobleme sei die Behandlung schwierig, da er für Chemotherapie und Bestrahlung im Grunde zu schwach sei.

Besonders tragisch an der Situation ist, dass Karel Gotts Mädchen noch so klein sind. Der Sänger, der für seine beiden erwachsenen Töchter wegen der Karriere wenig da war, verbrachte bewusst viel Zeit mit ihnen. «Ich geniesse jede Sekunde», sagt er stets. Nun ist der Papa plötzlich im Spital und die Mama voller Sorgen. «Wichtig ist, dass man in solchen Situationen offen mit den Kindern spricht, ihnen sagt, dass der Vater krank ist», sagt der Zürcher Psychoanalytiker Markus Fäh. «Natürlich ist das nicht leicht für sie, aber es ist besser, als sie im Dunkeln zu lassen.» Wenn Eltern leiden, machen sich Kinder stets selbst Vorwürfe, deshalb sei es so unheimlich wichtig, viel mit ihnen zu reden. Sie auch zu beruhigen, wenn Ängste da sind und zu sagen, dass der Vater hoffentlich wieder gesund wird. «Es bringt nichts, sie wie unter einer Glocke einzuschliessen und alles von ihnen fernzuhalten», sagt Markus Fäh. «Dennoch muss das normale Leben weitergehen. Sie sollen wissen: Der Papa ist krank, trotzdem darf ich mich an anderen Sachen erfreuen.»

Karel Gotts Frau Ivana wurde gesehen, wie sie ihn ohne Charlotte und Nelly im Spital besuchte – und das ist richtig so. Sie müssen nicht immer dabei sein, sollten auch nicht mit Details oder Mamas Sorgen behelligt werden, wenn sie nicht fragen. «Kinder sind in so einer Situation sehr abhängig davon, wie gut die Eltern reagieren», sagt Markus Fäh. «Meist tun sich die Erwachsenen schwerer als die Kinder. Mit ihnen kann man entspannt reden, selbst zum Tod haben sie oft ein fast märchenhaftes Verhältnis. Für sie ist er noch kein Tabu. Sicher ist ein Verlust immer prägend und etwas vom Schlimmsten, was passieren kann, haben sie aber ein liebevolles Umfeld, können sie es verkraften und annehmen, wenn man zum Beispiel sagt, dass der Papa immer irgendwo ist und an sie denkt.» Probleme gebe es meist nur – das sehe er in seiner Praxis – wenn die Kinder gar nicht einbezogen werden und dann plötzlich Abschied nehmen müssen.

Davon sind Charlotte und Nelly hoffentlich weit entfernt. Noch lebt ihr Vater und kämpft. Seinen Fans dankt er für die Genesungswünsche. «Sie geben mir grosse Kraft und Mut, dagegen anzukämpfen, obgleich die Therapie sehr anstrengend ist.» Er will die Krankheit besiegen, für die Fans, aber vor allem für seine Familie. «Für sie will ich über 100 Jahre alt werden», sagte Karel Gott einmal. Mögen seine Schutzengel ihn er­hören und ihm nun beistehen!