Wasiliki Goutziomitros: «Ich träume mich in ferne Länder»

Wenn die «SF unterwegs»-Moderatorin nicht einschlafen kann oder sie Sorgen plagen, hat sie ein sicheres Rezept: Sie schaut sich ihre Souvenirs an und reist in Gedanken weit weg.
 
Schwungvoll setzt sich Wasiliki Goutziomitros (33) ihren Cowboy-Hut auf den Kopf. «Chic, oder?», sagt sie lachend. Die Moderatorin hat uns ihre liebsten Souvenirs mitgebracht. Keine leichte Wahl, schliesslich hat sie für «SF unterwegs» schon viele Länder bereist, und viele Erinnerungsstücke haben den Weg in ihren Koffer gefunden. «Sie stehen nicht für den Ort an sich, sondern für die Erlebnisse, die ich auf der jeweiligen Reise hatte.»
 
Am 18. Februar startet die neue Staffel von «SF unterwegs» (21 Uhr, SF1) mit Wasilikis Trip durch den Südwesten der USA–von dort stammt auch der Hut. «Ich habe ihn oft getragen, obwohl Cowboy- Hüte nicht mein Ding sind.» Doch dieser hier ist anders. «Grant, der Hutmacher, lebt in einem Künstler- Kaff nahe Mexiko. Die Stimmung in seinem kleinen Laden war ganz besonders – und er war richtig aufgeregt, als er beim Messen feststellte, dass wir die genau gleiche Kopfform haben.»
 
Es sind Begegnungen wie diese, die Wasiliki an ihrer Arbeit faszinieren. Immer und immer wieder. «Mich beeindrucken vor allem die Geschichten der Menschen, vor und neben der Kamera. Nach so vielen Reisen habe ich nämlich festgestellt, dass die Grundbedürfnisse, unabhängig von kulturellem Hintergrund und Religion, überall mehr oder weniger die gleichen sind: Man braucht einen Job, ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und wünscht sich, die Liebsten um sich zu haben. Alles Weitere bringt noch etwas Farbe ins Leben.» So war es auch in Bali, von wo ihr zweites Souvenir stammt, eine Ganesha-Figur. Die Gottheit soll das Haus vor bösen Geistern schützen und für Harmonie sorgen. Funktioniert es? «Einstellungssache», sagt sie schmunzelnd.«Aber ja,wenn mein Harmoniehaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, schaue ich ihn manchmal an und denke an die ausgeglichenen Balinesen, die immer ein Lächeln im Gesicht haben. Oft erscheinen meine Probleme dann belanglos.»
 
Auch ihre Anhänger aus Neuseeland und Brasilien, ihre Steine vom Grand Canyon und all die anderen Mitbringsel sind kleine Alltagshelfer. Hat Wasiliki nämlich schlaflose Nächte, ist gestresst oder einfach schlecht drauf, hilft ein Blick auf sie. «Ich sehe sie mir an und erinnere mich an meine wunderbaren Reisen – ich träume mich praktisch in fremde Länder.» Irgendwie verwundert es da auch nicht, dass sie sich durchaus vorstellen kann, ihre Zelte in einem anderen Land aufzuschlagen – solange es dort sonnig ist und die Menschen temperamentvoll sind. «Dort würde ich am besten hinpassen. Ich kann nämlich ziemlich laut sein. Das ist wohl mein griechisches Blut.»
 
Seit zwei Jahren reist Wasiliki nun beruflich durch die Welt. Unterwegs fehlt ihr – ausser ihrem eigenen Bett – nur wenig. «Manchmal vermisse ich meine Schwester oder gute Freunde, die mich in den Arm nehmen und aufmuntern, wenn es mal besonders streng ist.» Verleidet ist ihr ihre Arbeit deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil: «Ich bin ein ‹Fägnescht›, und wenn ich zu Hause bin, meldet sich nach ein paar Wochen das Fernweh!»