Mike Shiva (†)
Wahrer Menschenfreund
Für viele war er nur eine skurrile Figur. Für andere ein Helfer in der Not. Unbestritten ist: Der Kartenleser hatte ein grosses Herz und viel Einfühlungsvermögen.
Vor zwei Jahren hatte er die Diagnose erhalten: Mike Shiva (†56) litt an Darmkrebs und einem Hirntumor. Die Chemotherapie schlug nicht an. Vergangenen Freitag sei er ruhig und «mit sich im Reinen eingeschlafen», sagt eine nahestehende Person zu «Blick».
Mit seinem Auftritt und seiner Art war Shiva einer der buntesten Vögel der Schweiz. Eine Steilvorlage für Satiriker und Imitatoren. Auch er nahm sich selbst nicht zu ernst. Seinen Beruf jedoch sehr. Deshalb wollte er auch nicht, dass das, was er aufgebaut hatte, mit ihm verschwand. Er arbeitete seit längerem mit dem Basler Glam-Boy Denis Clyde (26) zusammen und überliess diesem laut Telebasel immer mehr die Zügel von «Shiva Live TV».
Wie einfühlsam Shiva auf die Anrufenden eingehen konnte, sah man bei seinen TV- und Online-Beratungssendungen. Entsprechend verabschieden sich seine Kundinnen und Kunden in den sozialen Medien: «Uns hast du immer sehr geholfen mit deinen Aussagen.» Prominente Wegbegleiter bezeichnen ihn als Menschenfreund: «Er war immer lieb, immer positiv. Mike war überzeugt davon, dass er etwas Gutes macht», sagt Vera Dillier (71). Moderatorin Patricia Boser (52) spricht von seinem «grossen Herz».
Seine über die Jahre gewachsene Gruppe an Bewunderern rief nicht nur an, um etwas über die eigene Zukunft zu erfahren. Viele wollten mehr über den Kartenleser wissen. Und er geizte nicht mit Information. So verriet er einer neugierigen Kundin, wie eng sein Verhältnis zu seiner Mutter ist: «Meine Mutter ist die Beste.» Sein Grossvater war sein Vorbild «Er gab mir am meisten mit in Sachen Haltung und Einstellungen. Wir liebten uns sehr.» Vom Opa, einem Zirkusartisten, soll er auch seine Hellsichtigkeit geerbt haben.
Im Wohnwagen fühlte sich der von Fahrenden abstammende Wahrsager am wohlsten. In seiner Heimatstadt Basel sah man ihn oft mit seinem Hündchen spazieren. Als Pudel Chocolat Anfang Jahr starb, war das ein schwerer Schlag. Für Shiva, der sich selbst als asexuellen, glücklichen Single bezeichnete, war das Tier sein Ein und Alles. Fans und Freunde wünschen ihm eine wunderbare Wiedervereinigung im Himmel.