Vorfreude und Wehmut

Zeit für Neues: Nach 27 Jahren wechselt die Moderatorin hinter die Kulissen der «Tagesschau», übernimmt eine Führungsfunktion. Was wohl Florian Inhauser, ihr Mann, dazu sagt?

Dieses «Uf Wiederluege» wird wehtun – den Zuschauern und sicher auch ein bisschen ihr selbst: Im März 2020 wird Katja Stauber zum letzten Mal die «Tagesschau» moderieren. Wie fühlt sie sich? «Es ist eine Mischung aus Erleichterung, weil der Entscheid nun gefallen ist, und einer gewissen Wehmut. Natürlich! Es war eine wahnsinnig lange Zeit, fast die Hälfte meines Lebens», sagt sie gegenüber «Glanz & Gloria».

Die Aussichten sind für sie aber rosig: Als leidenschaftliche «Tagesschau»-Frau bleibt sie der Sendung treu und wird Produzentin. In dieser Funktion ist sie für die  Inhalte der Hauptausgabe zuständig. Sie sei jetzt 56 und habe die Lust verspürt, nochmals etwas Neues zu machen, eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Fast wie eine Krönung ihrer Moderationstätigkeit: Angefangen hat sie 1992, als «Beeri vom Lokalradio», wie sie 2017 sagte. Es sei hart gewesen, niemand habe sie ernst genommen. «Und jetzt bin ich immer noch da und habe sie alle Lügen gestraft.»

Nun wird das einstige «Beeri» sogar Produzentin. Katja Stauber trägt die Verantwortung für die von ihr produzierten Sendungen, ist damit zumindest tageweise die Chefin ihres Mannes, Florian Inhauser (51). Damit habe er aber überhaupt kein Problem. «Er ist sich starke Frauen gewohnt, hätte mich sonst wahrscheinlich gar nicht geheiratet. Und vor allem: ich ihn nicht.»

Das Ja-Wort gegeben haben sich die beiden vor elf Jahren, im Juli 2008. Dass sie Privat- und Berufsleben teilen, habe immer wunderbar funktioniert. «Wir haben gleiche Interessen, gleiche Vorstellungen», erzählte sie mal. «Wenn der eine Chemiker ist und der andere Schriftsteller, da redest du nicht vom Gleichen. Das funktioniert sicher auch, aber bei uns ist das fliessend. Ich finde es an-genehm, richtig schön, mit dem Ehemann zu arbeiten.»