Vom Showbusiness verzaubert

Seit keine Miss Schweiz mehr gekürt wird, ist die Wahl zur Miss Universe Switzerland der wichtigste Schönheitswettbewerb im Land. Sarah-Louisa Rohrer aus St. Gallen hat es unter die 21 Finalistinnen geschafft. «Ich war neugierig, wie es an einer Miss-Wahl zu- und hergeht, und fand: Jetzt oder nie!»

Auf ihrer Website bezeichnet sie sich als Sängerin, Schauspielerin und Musicaldarstellerin. Doch das ist längst nicht alles. Erste Bühnenluft schnupperte die in Grabserberg SG aufgewachsene Rohrer als Kind im Zirkus: «Das Showbusiness hatte für mich immer eine wahnsinnige Magie.» Mit 15 wollte sie Opernsängerin werden und nahm Unterricht bei der bekannten Sopranistin Noëmi Nadelmann (63). Sie verpasste jedoch die Aufnahme ans Konservatorium.

Breiter Melser Dialekt

Ihre Träume verfolgte Sarah-Louisa Rohrer aber weiterhin beharrlich und absolvierte nach der Matura eine Musical- und Theaterschule. Wegen der Coronapandemie konnte sie nach dem Abschluss das ­Gelernte nicht auf der Bühne präsentieren. Sie nutzte die Zeit für eine weitere Ausbildung und ist unterdessen auch diplomierte Logopädin. Heute unterrichtet sie Gesang, Schauspiel, Rhetorik und Auftrittskompetenz und bietet logopädische Stimmtherapie an.

Selbst spricht die Endzwanzigerin übrigens mit Stolz ­Melser Dialekt. Zu hören ist dieser etwa in ihrem Podcast «Eis gu züä», bei dem sie sich mit Menschen aus der Kultur- oder Gastrobranche unterhält.

Nach wie vor träumt sie von der grossen Bühne. Letztes Jahr ist «Scandals» erschienen, ihr erstes Mini-Album. Rohrers Lieder sind eine Mischung aus Pop, Jazz, Oper und Hip-Hop. Auf Wunsch komponiert sie auch Musik auf Bestellung.

Ihre grosse Hoffnung setzt sie nun aber vor allem auf den anstehenden Schönheitswettbewerb. Wer am 27. September zur Miss Universe Switzerland gewählt wird, kann an der ­globalen Miss-Univer­­se-Wahl in Thailand teilnehmen. Von ihrer Teilnahme verspricht sich Rohrer Auf­träge als Markenbotschaf­terin. Auch eine Filmrolle würde sie mit Handkuss annehmen.

Als Miss-Kandidatin möchte sie indes nicht bloss «schön» sein. Viel mehr müsse man etwas zu sagen haben. «Ich will die Menschen, egal welcher Herkunft oder Orientierung, ermutigen, an ihren Träumen festzuhalten, authentisch zu bleiben und sich nicht unterkriegen zu ­lassen», lautet ihre Botschaft.

Genau so lebe sie als «mehr oder weniger glücklicher Single». Sie sehe viele Vorteile darin, ­allein durchs Leben zu gehen. «Aber eigentlich wünsche ich mir schon beides: Glück im Spiel und in der Liebe.»