Vom Model zur Malerin

Sie gehörte zu den international erfolgreichsten Models der Schweiz. Nun hat sich die 35-jährige Baslerin neu orientiert und macht Kunst – überall auf der Welt!

Von Dominik Hug

Es ist brütend heiss im Dschungel. Doch die tropischen Temperaturen spürt Noëmi Manser nicht. Sie ist komplett fokussiert. Mit schnellen Pinsel-Bewegungen bearbeitet sie eine grosse Leinwand. «Ich habe das schönste Malstudio der Welt», freut sie sich. 

Manser verbringt zwei Wochen auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko, wo sie zwischen riesigen Bäumen unter freiem Himmel ein Wandgemälde realisiert. 

Die Bilder der Baslerin sind gefragt. Rund um die Welt hat sie gut betuchte Kunden. Und rund um die Welt entsteht auch ihre Kunst. «Ich bin eine Weltenbummlerin», erklärt Manser. «Ich entdecke gerne neue Orte und lasse mich von ihnen inspirieren.» Als Nächstes reist sie nach Miami (USA), danach will sie an die Art Basel und nach Florenz (I), im Spätsommer steht Ibiza auf dem Programm.

Manser zählte vor zehn Jahren zu den erfolgreichsten Models der Schweiz. Sie lebte in New York und machte von dort aus international Karriere. Ihr Markenzeichen waren ihre ausgeprägten Kurven. «Ich wollte ein positives Körpergefühl vermitteln und zeigen, dass man sich auch schön fühlen kann, wenn man nicht die perfekten Modelmasse hat.» Aus diesem Grund habe sie sehr gerne gemodelt. Ihre Passion sei aber schon damals die Malerei gewesen. «Zu modeln war für mich vor allem auch ein Mittel zum Zweck. Um eben Geld zu verdienen, als ich das mit der Kunst noch nicht ganz schaffte.» Diese Zeiten sind mittlerweile vorbei. «Heute kann ich sehr gut von der Malerei leben», sagt die 35-Jährige. 

Das Leben als Künstlerin sei bisweilen aber schon etwas einsam, räumt Manser ein. Persönliche Bedürfnisse, wie beispielsweise die Gründung einer Familie, habe sie zurückgesteckt, um ihren Traum von einer unabhängigen Künstlerexistenz leben zu können. «Die Malerei ist die Liebe meines Lebens, dafür opfere ich alles», sagt sie.

Trotz der vielen Jahre im Ausland bezeichnet Manser die Schweiz noch immer als ihr Zuhause. Sie kehre gerne nach Basel zurück, um sich «zu erden», alte Freunde und die Familie wiederzusehen. Harmonie und inneren Frieden finde sie aber vor allem in ihrer Kunst. «Daher fühle ich mich eigentlich überall auf der Welt daheim, solange ich malen kann.» Am liebsten an exotischen Orten wie dem mexikanischen Dschungel.