Voller Vorfreude aufs grosse Spektakel

Ein platonisches Traumpaar! Gemeinsam mit Theaterleiter Daniel Rohr ehrt die Moderatorin und Sängerin eine lebende Musiklegende. ­Privat ist nach wie vor Ehemann Luka ihre ­Nummer eins – die zwei feiern Silberhochzeit!

Der Wind raschelt in den Bäumen, Vögel zwitschern, ansonsten herrscht Stille im Park hinter dem Theater Rigiblick in Zürich. «Wunderschön, oder?», sagt Sandra Studer (53). «Viele Leute wissen gar nicht, dass es das hier gibt.» Ungewöhnlich ist al-lerdings der Wohnwagen in einer Ecke. «Das ist ein Foodtruck», berichtigt Theaterleiter und Schauspieler Daniel Rohr (62). Ist das Vorfreude, die da in seinen Augen blitzt? Ja! Denn die Ruhe wird bald den Klängen eines musikalischen Genies weichen, aus dem Pärkchen wird ein Festivalgelände.

Am 15. Juni feiert hier das Stück «Yesterday … Tribute to Paul McCartney» Premiere (Daten: theater-rigiblick.ch). Fünf Sängerinnen und Sänger stehen auf der Open-air-Bühne, Studer und Rohr führen durchs Programm, singen aber auch selbst. Nebst dem tollen Ambiente ist für sie auch die Verbindung zum Publikum bei den Freilichtaufführungen speziell. Sandra Studer: «Man sieht es besser, hat einen Referenzpunkt – plötzlich lächelt dich jemand an. Im Theater sehe ich fast nur schwarz. Wobei: Vielleicht liegt das auch an mir, weil ich so schlecht sehe!»

Die zwei lachen, man spürt die enge Verbindung zwischen ihnen. Diese ist mit ein Grund, weshalb Sandra Studer so gerne im Rigiblick auftritt. «Es herrscht einfach eine wahnsinnig liebevolle Atmosphäre, die Dani sehr pflegt und die bis in die Poren dieses Theaters dringt.» Das Tribute zum 80. Geburtstag des Ex-Beatles ist nach Hommagen an Frank Sinatra, Mani Matter (noch im Programm), und das Beatles-Album «Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band» ihr viertes Stück mit Daniel Rohr.

Zwar sei sie kein Mensch, der im eigenen Leben zu sehr zurückblicke, musikalisch liebe sie es aber, in der Vergangenheit zu schwelgen. «Paul McCartney habe ich bisher vor allem mit den Beatles in Verbindung gebracht, und ich muss zugeben, mein Herz hängt vor allem an den alten Liedern. Aber inzwischen mag ich auch die neueren sehr – das passiert, wenn man sich so intensiv mit etwas beschäftigt. Paul McCartney ist schlicht eine lebende Legende.» Daniel Rohr stimmt zu: «Die Leute werden erstaunt sein, wie viele Songs aus seiner Zeit nach den Beatles sie noch kennen – ‹Say Say Say›, ‹Hope of Deliverance› und unzählige mehr. Wir verpacken sie in eine Geschichte rund um einen Paul-McCartney-Fanclub, der zum 80. Geburtstag eine Gala veranstalten möchte.»

Apropos Jubeltage: Er selbst wie auch Sandra Studer hätten rund um die Premiere auch persönliche  Feste zu feiern – die nun flachfallen? So wird Rohrs Lebenspartnerin Hanna Scheuring, Leiterin des Bernhard-Theaters Zürich, just am Premierentag 57. «Doch, doch, wir feiern», klärt er auf, «aber ein paar Tage vorher.» Und Sandra Studer? Sie wird am 13. Juni seit 25 Jahren mit Ehemann Luka Müller (58) verheiratet sein. «Wir feiern immer am 21. Juni, dem Tag der kirchlichen Hochzeit, deshalb passt es.» Ein Fest sei nicht geplant, aber Luka habe ihr gesagt, sie solle sich zwei Tage frei halten – eine selbst forcierte Über-raschung! Sie habe, erzählt sie schmunzelnd, mal angemerkt, dass er beim Organisieren seiner Veloreisen sehr kreativ sei, bei Paar–Ausflügen eher weniger. Ansonsten ist sie aber immer noch zufrieden mit ihm? «Jawohl! Wir gehen frohen Mutes ins 26. Jahr.» Daniel Rohr witzelt: «Ich baggere und baggere, aber es nützt nichts!» Im Ernst: Heiraten ist bei ihm und Hanna Scheuring kein Thema? «Vom Herz her wär’s kein Problem! Aber wir sind ja beide immer mit Arbeit eingedeckt.» Genau die wartet nun auch wieder aufs «platonische Traumpaar» Studer/Rohr – schliesslich wollen die zwei -McCartney alle Ehre machen.