«Vertrauen ist das Wichtigste»

Vor kurzem ging der Pop-Schlager-Sänger in der RTL-Show «Die Verräter» als Sieger hervor. Im Frühling ist er bei «Sing meinen Song» zu sehen, dazwischen stehen viele Auftritte an. Kraft tankt er in seiner Heimatstadt Basel.

Von Irene Lustenberger

Gut gelaunt und mit dem Gitarrenkoffer in der Hand schlendert Vincent Gross (27) daher. «Hier kommen viele Kindheitserinnerungen hoch», sagt er, als wir vor der Kirche St. Michael stehen. Im Basler Stadtteil Hirzbrunnen sind der Pop-Schlager-Sänger und seine beiden Geschwister aufgewachsen. «Meine Eltern sind Seelsorger und haben diese Pfarrei geleitet. In dieser Kirche wurde ich getauft, war Ministrant und sang im Kinderkirchenchor», erzählt er. «Wir hatten eine schöne Kindheit und viel Spass. Mein Bruder und ich sind manchmal vom Baum auf das Kirchendach geklettert. Unsere Eltern wussten das damals aber nicht», ergänzt er schmunzelnd. Auf dem Schul- weg sei er jeweils beim Blumenfeld vorbeigelaufen. Kaum gesagt, macht er sich auf den Weg, schnappt sich ein Messer und verschwindet in den Sonnenblumen, um wenig später mit einem besonders schönen Exemplar zurückzukehren.

Noch heute wohnt Vincent Gross in Basel. «Auch wenn ich oft unterwegs bin – Basel ist und bleibt mein Heimathafen. Hier leben meine Eltern, Geschwister und Freunde. Ich freue mich jedes Mal aufs Nachhausekommen», sagt er. Vor rund anderthalb Jahren hat er eine eigene Wohnung bezogen. «Ich mache den Haushalt selbst, gehe aber oft bei meinen Eltern essen», sagt er. «Am meisten Arbeit gibt jeweils der Wäscheberg, wenn ich nach Hause komme und die Koffer auspacke.»
Der Wäscheberg dürfte derzeit gross sein, eilt Vincent Gross doch von Termin zu Termin, von Interview zu Interview.

Vor kurzem hat er die RTL-Show «Die Verräter – Vertraue niemandem» gewonnen. 16 Prominente trafen in einem Schloss in Frankreich aufeinander. Unter ihnen waren drei Verräter, die heimlich morden. Für die Loyalen galt es, diese zu entlarven, bevor sie selbst eliminiert werden. «Die Show war wahnsinnig intensiv, aber auch sehr spannend», resümiert der Basler. Man sei in eine völlig andere Welt abgetaucht. «Da unsere Handys abgenommen wurden, hat man sich rund um die Uhr mit dem Spiel beschäftigt», erzählt er. Einmal am Tag habe er jedoch mit einer familiären Kontaktperson – seinem Bruder – telefonieren dürfen. Seine Erlebnisse verarbeitete der Musiker in einem Tagebuch und der Single «Märchenschloss der Lügen». Das Schwierigste war für Gross, dass er – wie der Sendungstitel aussagt – niemandem vertrauen konnte. «Und Vertrauen ist für mich das Wichtigste im Leben.» Er habe sich deshalb immer vor Augen führen müssen, dass das Ganze nur ein Spiel war.