«Vater schlief friedlich ein»

Seine Eltern ehrte er, indem er ihnen sein neues Album widmete. Kurz darauf starb der Papa des Sängers – mit 93 Jahren.

Eben hat George sein neues Album «Dr Louf vom Läbe» gefeiert – zusammen mit seinen Eltern, denen er es widmete. Man möchte fast sagen: Der Berner Seeländer Musiker ehrte Ernst († 93) und Hanni (94) gerade noch rechtzeitig. Rund einen Monat nach Veröffentlichung schloss sein Vater am 22. April für immer die Augen.

Ernst Schwab litt schon länger an Altersdiabetes, musste deswegen starke Medikamente nehmen und ein Bein amputieren. Er konnte nicht mehr selber gehen. Aus diesem Grund zogen er und Ehefrau Hanni vor einem Jahr in ein Alters- und Pflegeheim. Hanni, die eigentlich noch rüstig wäre, wollte ihren Mann nicht allein lassen und ging mit ihm ins Heim – obwohl es ihr beinahe das Herz brach, den Hof verlassen zu müssen, auf dem sie 70 Jahre gelebt hatten. «Sie ist sehr tapfer», sagt George zur GlücksPost. «Und froh, dass ‹dr Vatter› vor ihr gestorben ist. Denn ohne sie wäre er nicht gut zurechtgekommen.»

Am Abend vor seinem Ableben war Ernst Schwab bereits nicht mehr ansprechbar. «Das Schöne ist, dass wir Kinder uns alle noch von ihm verabschieden konnten. Wir sind alle sehr traurig, aber auch froh, dass mein lieber Vater Hand in Hand mit seiner geliebten Hanni einschlafen durfte, friedlich und ohne Schmerzen. Dafür sind wir sehr dankbar!»

Die Abdankung fand letzten Freitag statt. «Das isch dr Louf vom Läbe», zitiert George den Song, in dem er Hannis und Ernsts Leben besingt. «Es Paar wie Pech u Schwäfel, wie gschaffe für enang.» Um seinen Vater nochmals hochleben zu lassen, spielt George am 15. 5. ein Hauskonzert bei sich in Siselen BE. Alle, die mitfeiern möchten, sind willkommen.