Ursula Schaeppi: Ein Zeichen des Himmels

Die Diagnose Leukämie war für sie ein Wink des Schicksals: So lange sie noch lebt, möchte die Schauspielerin auf der Bühne stehen. Vor dem Tod habe sie keine Angst.
 
Ein richtiges Energiebündel erwartet uns! «Ihr seid zu früh, aber ‹chömed inne›!», sagt Ursula Schaeppi (73), lacht und bittet uns auf ihre Terrasse. Getränke für uns, Brot für die Vögeli und erstmal durchatmen. Die Schauspielerin hat viel um die Ohren: Am 24.9. feiert sie mit ihrem Theaterstück «Aber nume no eimal!» (siehe Box) Premiere. Sie spielt mit und organisiert die ganze Produktion. Schon «chribbelig»? «Was heisst chribbelig? Ich bin am Ende meiner Nerven», sagt sie, schmunzelt dabei jedoch. «Aber ich mag es ja, wenn etwas los ist!» Weil sie sich bei einem Sturz während der Proben im April fünf Rippen brach, musste sie die für Mai angesetzte Premiere auf den Herbst verschieben.
 
Der «Goof der Nation» spielt in der Komödie eine verwirrte Schauspielerin in einer Klinik, die ständig in alte Rollen schlüpft: Schaeppis alte Rollen. «Ich möchte das Publikum sanft berühren.» Ihren Beruf sieht sie als Berufung, und da ihr die Arbeit mit Kindern ein Anliegen ist, gründete sie vor einigen Jahren ihr Kinder-Theater-Atelier in Thalwil ZH, wo sie wohnt. Das Spielen habe ihr dennoch gefehlt. Dass sie es wieder tut, hat einen Grund: Bei ihr wurde Alters-Leukämie diagnostiziert, mit der sie aber noch ein paar Jahre leben könne. «Ich sah das als ein Zeichen des Himmels: ‹Steh auf und spiele so lange wieder für die Menschen.›» Die Krankheit existiere nicht für sie: Sie lässt sich nicht behandeln, nimmt sie als ihr Schicksal an.
 
Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 36/2013 vom 5. September 2013