«Unsere Ehe wird immer besser»

Er hat «keine Sekunde gezögert», als die Anfrage kam: der Schweizer Big-Band-Leader und Musiker freut sich auf die Tour mit Udo Jürgens – zehn Jahre nach dessen Tod. Seine Frau Christine ist ihm privat wie beruflich eine wichtige Stütze. Das Paar ist ein eingespieltes Team.

Von Aurelia Robles 

Es ist gerade viel los bei Pepe (77)und Christine Lienhard (53). Vor knapp zwei Wochen wurde bekannt, dass der Schweizer Bandleader im Herbst 2024 auf grosse Deutschland-Tournee geht, um seinen 2014 verstorbenen langjährigen Bühnenpartner und Freund Udo Jürgens (†80) wieder musikalisch aufleben zu lassen. «Da Capo Udo Jürgens» wird den legendären Entertainer auf der Leinwand zeigen und singen lassen, Pepe Lienhard und sein Orchester ihn live dabei begleiten. «Die Reaktionen auf die Tour sind enorm, alle melden sich, schreiben und finden es toll», sagt Lienhard. Auch bei seiner Frau Christine, die vor einigen Jahren sein Management übernahm, stürmen die Fans. «Viele Fragen nach Konzerten in der Schweiz, die wir uns natürlich wünschen, aber noch sind keine geplant», sagt sie. 

37 Jahre lang begleitete Lienhards Orchester Udo Jürgens auf all seinen Tourneen. «Wir haben in all den Jahren so viel erlebt. Er war mir sehr nah, ins­besondere in seinen letzten Jahren.» Da lebte Jürgens in Gottlieben TG – wo er auch während eines Spaziergangs verstarb – nur 15 Minuten von Pepes Wohnort in Frauenfeld entfernt. Bei privaten Treffen wurde viel über Musik geredet, aber nicht nur. «Udo war sehr gebildet, es gab immer gute Gespräche», erinnert sich Pepe Lienhard. «Es dauerte lange, bis Christine und ich nicht mehr täglich über ihn sprachen. Aber täglich gibt es Situationen, die mich an ihn erinnern.» Als dann die Anfrage vom Konzertveranstalter Semmel Concerts kam, hat Pepe Lienhard «keine Sekunde gezögert», wie er sagt. «Es ist der beste Kompromiss, mit Udo auf der Leinwand und mit seiner eigenen Stimme.» Denn mit einem Imitator hätte er sich keine Tournee vorstellen können. «Ich war fast vier Jahrzehnte mit dem Original unterwegs, da wäre es komisch gewesen. Jetzt gehen wir mit Udo selber.»