Umzug in die Schweiz aus Liebe

Für seine Heimat Zillertal ist der erfolgreiche Musiker seit vielen Jahren der beste Werbeträger. Trotzdem hat er Österreich vor ein paar Monaten den Rücken gekehrt. Schuld daran hat die neue Frau an seiner Seite. Für Martina änderte er jetzt sein ganzes Leben.

Übers ganze Gesicht strahlt Marc Pircher (42), als er auf der Vespa zu unserem Treffpunkt braust. Normalerweise tritt der sportliche Tiroler in die Pedale und fährt mit dem Mountainbike auf die Seebodenalp. Bei unserem Ausflug benutzt er erstmals die Luftseilbahn, die ihn bequem auf rund 1000 m ü.M. bringt. Die Aussicht dort oben sei grandios, schwärmt er während der Bergfahrt. «Irgendwie erinnert mich die Seebodenalp an Gerlos im Zillertal», stellt er später während unseres Spaziergangs ohne wehmütigen Unterton fest.

Marc Pircher fühlt sich in seiner neuen Heimat sehr wohl. Seit vergangenem Dezember wohnt der erfolgreiche Volksmusiker offiziell in Immensee bei Küssnacht am Rigi SZ. Er habe immer im Scherz gesagt, wenn er jemals aus dem Zillertal wegziehen würde, dann nur in die Schweiz. Und genau das sei jetzt eingetroffen, meint er. Schuld daran ist seine neue Lebenspartnerin Martina. «Die Liebe hat mich in die Schweiz gebracht» verrät der Sänger. Vor eineinhalb Jahren hat er die Schweizerin bei einem Auftritt kennengelernt. Er habe sich bereits im Sommer 2018 von seiner Frau getrennt, erzählt er. Inzwischen ist er längst von Michaela (41), der Mutter seiner beiden Töchter, geschieden. Emma (7) und Anna (11) leben bei ihr in Bayern.

Dass der Musiker seine Mädels nicht mehr täglich sehen kann, tut ihm bis heute in der Seele weh. Glücklicherweise sei noch kein Tag vergangen, an dem er nicht via WhatsApp oder Video-Telefon mit ihnen in Kontakt gewesen sei. «Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass sie ihren Papi nie verlieren. Sie wissen, dass ich immer für sie da bin, wenn sie mich brauchen», sagt er mit Nachdruck. Selbstkritisch meint der Sänger: «Es gab eine Zeit, da war ich nur auf den Erfolg fokussiert. Ich war immer unterwegs und habe zu viele Auftritte gemacht. Zeit für die Familie war kaum da.» Inzwischen habe er auch das Leben neben der Bühne schätzen gelernt. «Das habe ich Martina zu verdanken» sagt er. Sie habe mit dem Showbusiness gar nichts zu tun und bleibe gerne im Hintergrund. Die erste Verliebtheit des Paares ist in eine vertrauensvolle Partnerschaft übergegangen. «Ich kenne keine Frau auf der Welt, die mir so guttut wie Martina. Wir sind Seelenverwandte», schwärmt Marc mit glänzenden Augen. Es sei ein wunderschönes Gefühl zu wissen, wie der Partner tickt.

Der Wegzug aus seiner Heimat ist dem Zillertaler nicht leicht gefallen. Es sei ein monatelanger Prozess gewesen, bevor er bei Martina eingezogen sei. «Aber jeder Schritt war richtig», ist er überzeugt. Er sei in der Schweiz jetzt richtig angekommen. Als Wasserratte liebt er es, im Vierwaldstätter- oder Zugersee zu baden. Spass hat er auch auf dem Wasser und geniesst es, mit einem Mietboot mit sechs PS gemächlich herumzutuckern. Wenn er durchs Dorf spaziere, werde er wie ein Einheimischer freundlich gegrüsst. Das sei echt cool, findet er. Kulinarisch lässt er sich allerdings lieber ein Wiener Schnitzel in seinem Lieblingsrestaurant Adler bei Freund Dani schmecken, als eine Käseschnitte oder ein Raclette. Zu Hause in der schönen Terrassenwohnung mit Seeblick überlässt er das Kochen seiner Partnerin. Er räume nach dem Essen aber gerne auf und übernehme den Abwasch. Auch die Müllentsorgung sei seine Aufgabe – alles Dinge, um die er sich früher leider nie gekümmert habe.

Gelegenheit, sich daheim nützlich zu machen, gab es für Marc Pircher während des Lockdowns genügend. «Diese Zwangspause hat nicht nur der Natur, sondern ebenso vielen Menschen gut getan. Auch ich sehe gewisse Dinge jetzt anders», weiss er. Ein Arzt habe bei einem Corona-Test übrigens festgestellt, dass er wie seine Partnerin Antikörper gebildet hätte. «Corona-Symptome haben wir aber nie bemerkt», erklärt Marc Pircher.

Der Vollblut-Künstler ist dankbar, dass inzwischen Auftritte in kleinem Rahmen wieder erlaubt sind. Besonders gross ist seine Freude, wenn er dafür ins Zillertal fahren darf – das macht er gerne, und ohne Heimweh!