Überwältigt von ihrem Sieg

Ein Frau mit Kochtalent – und viel Herz! Die Schwyzerin freut sich, die SRF-­«Landfrauenküche» gewonnen zu haben. An ihrem Glück lässt sie ihre Familie teilhaben, aber auch fremde Menschen.

Wie heisst es so schön? Die Letzten werden die Ersten sein. Bei Eliane Schürpf (37) stimmt das sogar: Als Siebte und Letzte im Bunde präsentierte sie ihr Menü bei der «SRF bi de Lüt: Landfrauenküche» – und wurde am letzten Donnerstagabend zur Siegerin gekürt! «Ich konnte es nicht glauben», sagt die Schwyzerin.

Wenn sie an den finalen Abend zurückdenkt, wird Eliane Schürpf aus Rickenbach LU noch immer von den Emotionen überwältigt. «Es ‹nimmt mi immer wider›», meint sie mit zittriger Stimme. Was die Landfrauen an ihrem Menü überzeugte – es gab Heusuppe, «Muettis Rahmbraten» mit Bergkräuterknöpfli und Gemüsebouquet sowie Schwarzdorncrème, Schoggi-Kirsch-Muffins und Löwenzahnhonig-Glacé –, weiss sie nicht. «Das müssten die Frauen beurteilen.»

Dass die Sendung, wie schon jene in den zwei Jahren zuvor, voraufgezeichnet wurde und kein grosses Live-Finale stattfand, stört sie nicht. Auch nicht, dass sie ihren Sieg fast einen Monat geheim halten musste. «Damit hatte ich keine Mühe», meint Eliane. Im Gegenteil: «So wird man nicht mit Glückwünschen überrannt, hat Zeit für den Alltag.»

Denn dieser ist streng bei der Landfrau! Im Sommer ist sie mit der ganzen Familie – das sind Ehemann Beat (43), die Kinder Sarina (11), Adrian (7) und Dario (5), ihre Eltern sowie ihre Schwiegereltern – mit Heuen beschäftigt. Gemeinsam kümmern sie sich zudem um 20 Original Braunvieh-Kühe und 20 Jungtiere. Eliane Schürpf: «Wir sind ein Familienbetrieb, arbeiten Hand in Hand.»

Ausserdem bewirtschaftet sie die Besenbeiz «Huserenberg», die zum auf 875 Metern gelegenen Hof am Fusse des Grossen Mythen gehört. Geöffnet ist die Beiz im Herbst und Winter. Die gelernte Familienhelferin lacht. «Da bin ich die ‹Tätschmeisterin›!»

Dass sie einige Reaktionen von ihren Gästen auf ihren «Landfrauenküche»-Sieg erhalten wird, kann sie sich vorstellen. Was aber meinen ihre Liebsten dazu? Tochter Sarina und Adrian haben sich gefreut, Dario sei noch zu klein, um zu verstehen, worum es wirklich gehe. «Aber Beat ist, glaube ich, schon stolz auf mich», meint Eliane. Er habe sie auch zum Finale begleitet, sei sogar noch emotionaler als sie gewesen. «Mir taten irgendwie schnell die anderen Frauen leid. Sie alle hätten den Sieg verdient gehabt.»

Dennoch freut sie sich darüber, dass ihr Name als Letzter von Moderatorin Nicole Berchtold (43) ausgesprochen wurde. Und auch, was sie mit dem Gewinn, einem Migros-Gutschein im Wert von 6000 Franken macht, weiss die Landfrau bereits: «Unser DVD-Player ist kaputtgegangen. Ich will den Kindern einen neuen kaufen.» Aber nicht nur das: «Einen Teil des Gewinns möchte ich gerne spenden. Ich bin dankbar, dass es uns gut geht. Da ist es mir eine Herzensangelegenheit, auch etwas weiterzugeben.»

An ihr Abenteuer bei der «SRF bi de Lüt: Landfrauenküche» denkt Eliane Schürpf gerne zurück, auch wenn es neben der Arbeit auf dem Hof oft sehr streng war. Was nimmt sie mit? «Die Vielfalt aus den sechs Geschichten der anderen Kandidatinnen.» Von jeder picke sie sich etwas heraus und lerne dadurch, auch mal über ihren Schatten zu springen. Eliane Schürpf: «Es war wunderschön – ich will es nicht mehr missen!»