TV-Star Daniela Lager über ihre Ehe und ihre Kinder

Wenn die «10 vor 10»-Lady über ihre Familie spricht, leuchten ihre Augen vor Glück. Ebenso am Herzen liegt ihr der sorgsame Umgang mit der Umwelt.
 
Es ist einer dieser traumhaften, leicht bewölkten Frühherbst-Morgen, als wir Daniela Lager (45) im geradezu romantisch anmutenden Weinberg «Chorb» in Rheinau ZH treffen. «Hier habe ich vor Jahren schon einmal Trauben gelesen. Ich mag den Bio-Gedanken, auch weil ich ‹Kopfarbeit› verrichte und viel in geschlossenen Räumen rumsitze. Da ist jede Gelegenheit, draussen zu sein, eine Chance.» Sie kommt ins Philosophieren, und man sieht ihr an, dass sie glücklich ist. «Ich finde, dass man sich bei der Arbeit mit den Händen wieder mal so richtig spürt. Während die Hände schmutzig werden, wird der Kopf durchgelüftet – danach hat es Platz für neue Gedanken.» Schön findet sie in Rheinau, das auch für seine Psychiatrische Klinik bekannt ist, dass hier Mitarbeiter im geschützten Rahmen, betreute Menschen also, arbeiten, die bei ihrer Arbeit in der Natur und mit Tieren echte Kompetenz entwickeln und zufrieden wirken.

Das Wort Bio ist auch im Haushalt Lager eine Herzens-Angelegenheit. Sie versuche, die Kinder Tarek (4) und Amira (6) punkto Essen auf den gesunden Weg zu bringen. «Wenn möglich kaufe ich bei den Grossverteilern Bio-Produkte. Das aber nicht missionarisch; wenn es keine hat, dann nehmen wir auch Tomaten oder Salat, der nicht bio-angebaut ist.» In der Parterre-Wohnung der Familie in Zürich hat Daniela einen winzigen Pflanzblätz mit Beeren, Tomaten, Feigen und Kräutern angesät. «So sehen die Kinder, wie das alles wächst und wie man es auch pflegt. Meine Tochter Amira schneidet jeweils mit grossem Eifer die Köpfe verblühter Margeriten ab oder pflückt reife Beeren direkt vom Strauch.»
 
Die Beziehung zur Natur haben die Lager-Kinder auch schon im Schrebergarten von Danielas Eltern mitbekommen. Daniela: «Dort waren unsere Kids schon als Babys. Mittlerweile helfen sie auch mit grossem Eifer mit, zum Beispiel beim Giessen und Jäten. Noch lieber helfen sie beim Ernten – vor allem bei Sachen, die man sofort essen kann.»
 
Daniela Lagers Beziehung zu Wein liegt in den Familien-Genen. «Väterlicherseits habe ich Verwandte in Österreich, die heute noch als Weinbauern arbeiten. Dort gibt es den sogenannten Heurigen. Man sitzt gemütlich beim Bauern auf dem Hof und trinkt seinen neuen Wein, isst sein Brot und seinen Käse. Über Ferien-Aufenthalte bei Onkeln und Tanten habe ich einiges mitbekommen – und lieben gelernt.» Daniela ist ein Zürcher Stadtkind und hat diese Aufenthalte als spannende Exotik in Erinnerung. «Auch wenn ich als Teenager Wandern und das Landleben mal ganz furchtbar fand, irgendwo bleiben die schönen Gefühle gespeichert und ziehen einen später wieder an.» Diese Hoffnung hat sie auch bei Amira und Sohn Tarek. «Wir rechnen damit, dass sie irgendwann Wandern oder Gärtnern doof und peinlich finden werden. Aber wenn wir ihnen jetzt tolle Natur-Erlebnisse bieten, geht der Same vielleicht später als schöne Erinnerung auf und führt sie dazu zurück.»
 
Gerade als Stadtmenschen versuchen die Lagers, den Kindern beizubringen, Respekt vor der Natur zu haben und ihr Sorge zu tragen. «Bei Picknicks, zum Beispiel, schmeissen wir die Abfälle nicht in den Kübel, sondern nehmen alles mit nach Hause zurück.»
 
Dass Natur für eine Kinderseele auch anders herüberkommen kann, zeigt eine lustige Anekdote mit Tarek. «Wir fuhren am Sihlsee entlang und sahen, wie ein Fischer in seinem Boot gerade einen Fisch tötete. Tarek war entsetzt und sagte: ‹Das ist aber ein blöder Fischer, der einen Fisch tötet.› Wir haben ihm und Amira dann auf dem Rest der Fahrt erklärt, dass man jeden Fisch, und seien daraus Fischstäbchen geworden, zuerst töten muss, bevor man ihn essen kann.» Ein Thema, das für ein Kind schwierig zu begreifen ist. «Aber wichtig ist einfach, dass sie wissen, woher ihr Essen kommt, und seien es eben Fische. Sehen müssen sie so etwas aber nicht unbedingt; das ist für kleine Kinder sicher schwer einzuordnen.»
 
Ihr Mann Ahmed arbeitet als Fitness-Instruktor und nebenbei als Tauchlehrer. Er ist Moslem, trinkt aber gern auch mal ein Glas Wein. Dieses Jahr war Daniela für einen zweimonatigen Bildungsurlaub mit der Familie in Ägypten, um Ägyptisch-Arabisch in Wort und Schrift zu lernen. Die Kinder schickte sie in den Kindergarten. «Nach zwei Monaten sprach Amira fliessend Arabisch. Tarek konnte das wohl auch, reagierte aber äusserst ökonomisch – er lernte fast nur, was sich aus seiner Sicht wirklich lohnte, beispielsweise Glace bestellen am Kiosk», meint sie lachend. Zuhause spricht Ahmedmit den Kindern Arabisch, sie antworten auf Deutsch. Manchmal spricht er auch Hochdeutsch mit ihnen, nicht Schweizerdeutsch.»
 
Wer kleine Kinder hat, weiss, dass es rund ums Essen immer wieder Probleme geben kann. Wie ist das im Haushalt Lager? «Wer am Mittag nicht richtig isst, der bekommt erst um 16 Uhr zum Zvieri wieder etwas und nicht etwa bereits um halb zwei ein Joghurt», so Mami Daniela bestimmt. Aber sie ist nicht stur. «Bei Wanderungen können wir die Kids manchmal zum Weitergehen überreden, indem wir ihnen Pommes frites im Gipfelrestaurant versprechen. Oder im Gebiet Hoch-Ybrig, wo wir ein Ferienhäuschen gemietet haben, gibt’s bei einem Wirt Bratwurst garniert mit Gummibärli. Dieses Kinder-Menü ist für Amira und Tarek immer wieder ein Anreiz, ihre Wanderschuhe zu schnüren, auch wenn es ihnen eigentlich nicht passt.»
 
Ahmed hat einen guten Trick, wenn die Kids etwas nicht essen wollen. «Er sagt dann: ‹Gemüse macht stark, damit kriegst du Muskeln.› Das wirkt immer. Dann es sen sie und zeigen ihre Muskeln. ‹Gell, jetzt bin ich stark?› Essen ist für uns ein soziales Erlebnis. Die Kinder helfen zuweilen gernebeim Kochen, schälen Rüebli und räumen – eher ungern – nach dem Essen den Tisch ab.» Zuweilen backen die Lagers zusammen Brot und Kuchen. «Man muss den Kindern nur den lustvollen Zugang dazu verschaffen, dann kann man es auch entsprechend steuern.» Kürzlich hat Amira im ‹Chindsgi› gelernt, wie man aus Körnern Mehl macht. «Mit dem Mehl kam sie dann nach Hause,und wir backten Brot daraus. Das fertige Brot wollte sie kaum mehr mit uns teilen, weil es für sie ‹ihr› Brot war, das sie von Anfang an gemacht hat.»
 
Ein spezielles Thema in der Familie Lager ist die Religion. Ahmed ist Muslim, Daniela Christin. «Unsere Kinderwachsen in einem liberalen Haus mit beiden Religionen auf», erklärt Daniela.«Wir betonen das Gemeinsame und nicht das Trennende. Und davon gibt es einiges, wir glauben an den selben Gott. Das Alte Testament ist schliesslich Christen, Muslimen und Juden gemeinsam.»

  1. Gast - 11. September 2011, 0:50

    Sehr gerne sehe ich immer wieder Ihre 10 vor 10 Moderation. Dank Ihrer herzlichen und so charmanten Art ist es immer wieder ein Vergnügen Sie moderieren zu sehen. Ich hoffe Sie bleiben uns noch lange erhalten und Grüsse SIe freundlich, ihr Fanz Rueede, 5080 Rheinsulz, 72ig.

  2. Gast - 10. August 2011, 9:24

    Sehr geehrte Frau Lager. Gestern nach der 19.30 Tagesschau machten sie die Voransage für 10vor 10. Da trugen sie das gelbe Shirt über die Hose. Fand ich sehr gut. Bei der Moderation bei 10 vor 10 wieder ind der Hose. Sieht unvorteilhaft aus. Bitte einen Gürtel tragen oder Shirt über die Hose tragen.Fällt mir immer wieder auf wenn sie diesen Hosenanzug tragen mit breitem Bund. Machen sie weiter so. Wir schätzen sie sehr. Liebe Grüsse Astrid Baschnagel