Trotz seiner Krankheit ein letztes Mal alles gegeben

Von Martina Mack und Marco Hirt

Irgendwann, irgendwo, irgendwie – ist es vorbei!» Und das war es auch wenig später: Denn Jürgen Drews stand in Ellmau (A) ein letztes Mal auf einer Bühne, sang seine grössten Hits. Weinende Fans sowie eine spektakuläre Show waren ein würdiger Abschied für den Schlagerstar. «Ich bin nicht traurig, es ist aber ein seltsames Gefühl», sagte er kurz zuvor gefasst zur GlücksPost.

Doch dann wurde es auch für den 77-Jährigen äusserst emotional, als er von tausenden Menschen bejubelt wurde. «Ihr Lieben, es ist so, wie es ist. Ihr glaubt nicht, wie sehr ich das geniesse», meinte er mit bewegter Stimme. «Ein Dankeschön euch allen. Ich kann nicht wirklich glauben, dass es mein letzter Auftritt ist.» Und er blickte auf die Anfänge seiner Karriere zurück, als er eigentlich Medizin studieren und seinem Vater nacheifern wollte. «Weil ich zu singen begann, wurde ich auf andere Wege geleitet. Er meinte: ‹Bleib doch dabei, mein Sohn. Ich bin der Onkel Doktor – und das bist du auch. Du verarztest die Leute aber musikalisch.› Was gibt es Schöneres!»

Eine berührende Liebeserklärung an seine Ehefrau Ramona (49) durfte natürlich auch nicht fehlen. Er holte sie auf die Bühne  und sagte: «Ramona, ich danke dir tausendmal für die vielen, vielen Jahre – 31 sind es, die wir zusammen sind. Ich bin eine treue Socke und liebe dich über alles. Wir haben eine wunderschöne Tochter, Joelina, von der noch viel zu hören sein wird.» Und stimmte zu seinem endgültig letzten Lied an: «Es war alles am besten». Standing Ovations und minutenlanger Applaus: Tränen glänzten in den Augen seiner Fans, aber auch in denen des Schlagerstars, als er die Bühne für immer verliess.

Nun freut sich Jürgen Drews auf viel Ruhe daheim mit Ehefrau Ramona. Denn es wurde zunehmend schwierig für ihn, wie gewohnt weiter auf der Bühne zu stehen –  weil er an einer leichten Form der Nervenkrankheit Polyneuropathie leidet. «Ich habe keine Schmerzen, aber der Körper und das Befinden verändern sich.» Er sei nicht mehr so fit, wie er es mal war, und oft etwas wackelig auf den Beinen. «Es wird alles langsamer und schwerfälliger.» Der Gesundheit zuliebe blieb ihm nichts anderes übrig, als kürzerzutreten. «Sicher wird mir die Bühne auch mal fehlen, aber in all den Jahren habe ich wirklich alles erlebt.»

Ein Adieu gibt’s dann auch noch fürs TV-Publikum: Florian Silbereisen feiert Jürgen Drews Anfang 2023 in seiner Show «Zum allerletzten Mal: Der grosse Schlager-Abschied».