Spontanes Ja-Wort im Sommer

Vor drei Jahren hat es ihn der Liebe wegen in die Schweiz gezogen. Und kürzlich hat der Schlagerstar, der seit 30 Jahren auf der Bühne steht, nun auch hier geheiratet. Nur etwas mag er an seiner neuen Heimat nicht: Käse.

Von Irene Lustenberger

Es ist bewölkt, als wir uns mit Marc Pircher (44) in Zug treffen. Dies tut der guten Laune des Schlagerstars keinen Abbruch. Er strahlt übers ganze Gesicht, als er uns begrüsst. Kein Wunder: In diesem Jahr konnte er sein 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Zudem läuft es beim Tiroler auch privat bestens. Vor knapp zwei Jahren kam sein erster Stammhalter zur Welt. Und – was bislang nur wenige wussten – Pircher hat im Juli seiner Partnerin Martina (47) das Ja-Wort gegeben. «Es war ziemlich spontan. Wir wussten zwar, dass wir heiraten wollen, aber nicht genau wann», erzählt der Musiker. Obwohl er viele Auftritte nachzuholen hatte, die wegen Corona ausgefallen waren, entschieden sie sich, das Fest in diesem Jahr zu feiern. «Innert fünf, sechs Wochen haben wir alles organisiert.» Mit dabei waren rund 40 Freunde und Familienmitglieder. Auch wenn bislang nicht durchgesickert ist, dass Pircher wieder unter der Haube ist – geheim gehalten hat er seine Hochzeit nicht. «Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, ich trage ja auch einen Ehering. Einigen Fans ist es aufgefallen, und sie haben mich gefragt, die Medien bislang nicht», meint er lachend.  

Kennengelernt haben sich Marc und Martina im Frühling 2018. «Ich hatte einen Auftritt in Andermatt, und Martina war mit einer Freundin da. Sie war kein grosser Schlagerfan und kannte mich nicht», erinnert er sich. Pircher war damals frisch getrennt von seiner Ex-Frau Michaela, mit der er die Töchter Anna (14) und Emma (10) hat. Aus einer früheren Beziehung stammt ein 17-jähriger Sohn. Auch Martina ist geschieden und hat zwei Kinder, Liana (18) und Lenny (15). Ein Paar sind die beiden nun seit rund vier Jahren. Ein Jahr später ist Marc aus dem Zillertal in die Zentralschweiz gezogen, zuerst nach Immensee SZ, dann nach Risch ZG. Die Geburt von Luis im Januar 2021 machte das Glück perfekt. Mit dem Stammhalter sei die Familienplanung abgeschlossen. «Bei uns ist immer etwas los, wir sind die klassische Patchwork-Familie.» Dies sei nicht immer einfach, «aber es läuft gut». Und hat Luis viel von seinem Papa geerbt? «Er ist genauso quirlig, ungeduldig und temperamentvoll wie ich. Er kennt nur ein Gas – Vollgas», so Marc stolz. 

Es sei von Anfang an klar gewesen, dass er derjenige sei, der für seine neue Liebe umzieht. «Martinas Kinder leben ja hier.» Er habe immer im Spass gesagt, wenn er einmal aus dem Zillertal wegziehen würde, dann nur in die Schweiz. «Es ist hier in der Innerschweiz wie im Tirol», stellt er fest – landschaftlich und von der Mentalität der Leute her. Das sei ein beruhigendes Gefühl. «Mir geht es hier richtig gut. Auch wenn ich im Herzen ein Tiroler bin.» Und doch gibt es etwas, mit dem sich Marc Pircher in seiner neuen Heimat nicht anfreunden kann: «Käse mag ich leider überhaupt nicht. Allein schon der Geruch macht mich fertig», sagt er lachend. So isst er nach wie vor lieber Wiener Schnitzel als Fondue oder Raclette. Bei einer Metzgete sei er aber gerne dabei, fügt er augenzwinkernd an.

Nicht nur privat läuft es dem Schlagersänger rund, sondern auch beruflich. «Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich für nächstes Jahr bereits viele Auftrittsanfragen habe und sogar Angebote absagen musste.» Nachdem er am Muttertag in Küssnacht am Rigi SZ mit grossem Erfolg sein 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte, lädt er seine Fans auch im kommenden Jahr wieder in die Zentralschweiz ein. So geht am 13. Mai 2023 – am Samstag vor dem Muttertag – die Schlager-Küssnacht über die Bühne (siehe Box). «Ein ideales Geschenk zum Muttertag oder jetzt zu Weihnachten», schmunzelt Marc. Apropos Weihnachtsgeschenk: Welches war denn sein bisher schönstes? «Meine erste eigene Harmonika, die ich als Neunjähriger von meinen Eltern bekommen habe.» Auch ein anderes Präsent blieb in Erinnerung: «Meine Tante in Wien hat mir Socken geschenkt, auf denen ‹Mark› stand. Nach dem ersten Mal waschen stand ‹Markus›. Sie hatte mit einem schwarzen Edding die hinteren beiden Buchstaben übermalt», erzählt er lachend. 

Ein besonderes Geschenk erhielt Marc Pircher zu seinem Bühnen-Jubiläum auch von seiner Plattenfirma – eine CD-Aufnahme in Nash-ville (USA), dem Zentrum der Country-Musik. «Im März produzieren wir  dort mit sechs einheimischen Musikern mein neues Album, das im Mai erscheint.» Dieses wird anders klingen als gewohnt: «Mir ist wichtig, dass das Album nach Nashville klingt», ergänzt er und verrät auch gleich den Titel: «Lieder fürs Herz». Darauf zu finden seien vorwiegend Liebesballaden. Die Melodien schreibt Pircher fast komplett selbst – inspiriert von seinem Liebesglück!