Sonja Nef-Flatscher und Hans Flatscher: «Wir feierten ein doppeltes Wunder»

Nach einer schweren Zeit besiegelte das Brautpaar vor den Augen seiner zwei herzigen Töchter am vergangenen Samstag sein grosses Glück. Und die  strahlenden Eheleute wünschen sich nach 17 Jahren Zusammensein nur eines – «ewigi Liebi»!

 

Es herrschte einen Moment lang Stille, als Sonja Nef (39) vom Standesbeamten gefragt wurde: «Wollen Sie die Ehe mit Hans Flatscher eingehen?» Die Ex-Skirennfahrerin zeigte sich leicht irritiert, antwortete dann aber doch mit Ja. «Ich hatte erwartet, dass er noch ein, zwei Sätze mehr sagt, und fühlte mich überrumpelt», erklärte lachend die frischgebackene Ehefrau, die jetzt Sonja Nef-Flatscher heisst. Der innige Hochzeitskuss besiegelte aber unmissverständlich ihre grosse Liebe zum 42-Jährigen, die vor 17 Jahren begann. Und als Sonjas Mami Friedi (63) den kleinen Prinzessinnen Sophia (4) und Anna (3) zwei rote Rosen gab und sie aufforderte, ihren Eltern zu gratulieren, zerschmolzen die Herzen der Anwesenden vor Rührung.

 

Die zwei wunderhübschen kleinen Mädchen stahlen dem Brautpaar beinahe die Show: Während der Trauung auf Schloss Wartegg in Rorschacherberg SG bezauberten sie Familie und Freunde mit ihrem kindlichen Charme, schauten fröhlich in die Runde und suchten immer wieder den Körperkontakt zu ihren Eltern, die glücklich den Worten des Standesbeamten und den gefühlvoll vorgetragenen Liebesliedern zweier Sängerinnen lauschten.

 

Sonjas Blick ging dabei immer wieder dankbar zu ihren in der ersten Reihe sitzenden Eltern. «Dass sie mit uns feiern durften, war unser grösstes Glück», meinte das Brautpaar gerührt. Denn die wundersame Genesung von Sonjas Vater Willi (68), der an einer Nervenkrankheit litt und ein Jahr im Wachkoma lag, liess sie die lange aufgeschobene Hochzeit so richtig geniessen. «Es ging mir ans Herz, als er ohne Rollstuhl, nur an Stöcken gehend, auf mich zukam, und die altbekannten Worte ‹Hoi Soni!› sprach. Auch Hans hatte Tränen in den Augen», erzählte Sonja danach noch immer sehr aufgewühlt.

 

GlücksPost:War dies der glücklichste Moment am heutigen Hochzeitstag?

Sonja Nef-Flatscher: Ja, das grösste Geschenk war die Tatsache, dass unsere beiden Familien und vor allem meine Eltern gesund bei uns sein konnten. Denn bei aller Sorge um meinen Vater ist mein Mami Friedi beinahe ein bisschen untergegangen.

 

Warum?

Auch sie machte eine ganz schwere Zeit durch. Sie musste nicht nur um ihren Mann bangen, mit dem sie seit 40 Jahren durchs Leben geht, sondern wurde in den vergangenen Monaten auch selber gesundheitlich hart geprüft. Erst vor einer Woche erfuhren wir, dass die Ärzte sie sozusagen als geheilt betrachten. Wir feiern also ein doppeltes Wunder, wofür wir unendlich dankbar sind! Vergessen werde ich aber auch nie den Augenblick, als Hans und ich zusammen mit unseren Kindern in den Trausaal schritten. Diesbezüglich ist der Termin unserer Hochzeit perfekt: Die Mädchen sind jetzt in einem Alter, wo sie unseren glücklichsten Tag bewusst miterleben konnten.

 

Haben Ihre Mädchen auf die Hochzeit hingefiebert?

Ich habe ihnen schon lange vorher gesagt, dass sie nach unserer Hochzeit nicht mehr Nef, sondern Flatscher heissen werden.Und so fragten sie mich immer wieder: «Wann heiraten wir jetzt den Papi?» Das war schon sehr lustig. Und gefreut haben sie sich natürlich auch darauf, ein schönes Kleidchen tragen zu dürfen und schön frisiert zu sein. So sassen sie eine Stunde lang brav beim Coiffeur und liessen sich Zöpfchen ins Haar flechten.

 

 

Haben Sie die Hochzeitsnacht zu Hause verbracht?

Ja, unsere Nachbarn haben die todmüden Mädchen netterweise am frühen Abend abgeholt und bei uns zu Hause ins Bett gebracht. Wir selber sind bereits am Abend zuvor lange wach geblieben, weil wir im Gespräch mit Hans’ Familie die Zeit vergessen haben. Und am Hochzeitsabend sassen wir in der «Villa am See» in Goldach nach einem feinen Essen und herzigen Darbietungen der Kinder unserer Geschwister noch lange gemütlich im engeren Familienkreis zusammen und fuhren dann gegen 2 Uhr 30 nach Hause.

 

Also fiel Ihre Hochzeitsnacht aus?

Sonja (schmunzelnd): Das bleibt natürlich unser Geheimnis! Eines darf ich aber verraten: Da meine Mädchen viel schlafen konnten, standen sie schon früh am Morgen in unserem Schlafzimmer. Also war es auch nicht weit her mit Ausschlafen…

 

Werden Ihnen gewisse Worte während der Trauung besonders in Erinnerung bleiben?

Nun, wo andere Paare zuerst heiraten und danach alles in Angriff nehmen, sind wir bereits vor der Ehe diese Stationen durchgegangen: Wir haben Karriere gemacht, sind bereits Eltern, bauten gerade ein Haus und machten vor allem in letzter Zeit viel zusammen durch. Wir schätzen jetzt sicher noch mehr, was wir aneinander haben, da wir wissen, dass die Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist und dass man im Leben keine Garantie hat. Wir haben erfolgreich erprobt, was es heisst, in guten und in schlechten Zeiten zueinander zu halten.

 

Haben Sie auch deswegen unter anderem das Lied «Ewigi Liebi» zum Hochzeitslied gewählt?

Ja, genau! Für mich war es genau der richtige Text, und ich wollte schon immer genau dieses Lied für eine Trauung. In der Liebe gibt es keine Garantie, aber Hans und ich haben eine grosse Harmonie gefunden. Und ich kann nur unterstreichen, wie es im Lied heisst:
«Ewigi Liebi – das wünsch ich dir.
Ewigi Liebi – das wünsch ich mir.
Ewigi Liebi –numä für üs zwei.
Ewigi Liebi – fühl mich bi dir dehäi!»

  1. Gast - 13. Juli 2011, 16:18

    Wenn Ihre Reihenfolge wirklich stimmt, heisst sie jetzt Sonja Nef Flatscher. (Nur der Allianzname wäre mit Bindestrich, also Flatscher-Nef)