«So war es noch viel cooler!»

Für eine Spezialausgabe schwingen frühere Kandidatinnen der «Landfrauenküche» noch mal den Koch­löffel. Doch die Herausforderung ist diesmal eine andere!

Ihr Kochtalent haben sie bereits in vergangenen «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche»-Staffeln bewiesen: Helen Imhof (38) aus Balterswil TG, Barbara Matter (44) aus Rumendingen BE und Aurélia Joly (50) aus Grandvaux VD. Aber wie sieht es aus, wenn die Frauen in fremden Küchen ans Werk müssen?

Dieser Herausforderung stellen sie sich ab dem 16. Dezember (20.05 Uhr, SRF 1) in der dreiteiligen Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauen Festessen». Darin kochen jeweils zwei Landfrauen unter Zeitdruck das festliche Wunschmenü einer Kollegin. Die Themen: Weihnachten und Neujahr. Es gibt kein Rezept, dafür einen Zettel mit einzelnen Hinweisen – und die Hilfe der jeweiligen Gastfamilien.

Los geht’s bei Helen Imhof, die sich ein klassisches Weihnachtsgericht wünscht: ein Filet im Blätterteig. «Das sieht schön aus und ist fein. Und meine Kinder, die sehr heikel sind, mögen es gerne», sagt die Mama von Emilia (6), Nadine (9) und Robin (10). Mit Ehemann Marcel (42) betreibt sie einen Hof, auf dem 2000 Legehennen, 24 Milchkühe, zehn Rinder, vier Katzen und drei Meerschweinchen leben. «Er war sofort Feuer und Flamme für die neue Sendung, brachte sogar eigene Ideen ein.» Unter anderem habe er mit den Kindern einen Christbaum im eigenen Wald gefällt, den Helen danach feierlich schmückte. 

Hatte sie kein Problem damit, dass zwei «fremde» Frauen ihre Küche übernehmen, während sie eine Auszeit bei einem Adventskranz-Kurs nahm? Die Thurgauerin lacht und gesteht: «Mir fiel es ‹u mega› schwer zu gehen.» Nicht, weil sie ihren Kolleginnen nicht traute, sondern weil sie gern selbst dabei gewesen wäre, wenn die anderen sich an ihr Menü wagten.

Letzteres gestaltete sich nicht leicht, wie Barbara erzählt. Vor allem das Dessert, eine Meringue-Spezialität namens Pavlova, machte ihr und Aurélia zu schaffen. «Wir wussten nicht mal, was das ist», sagt die Siegerin der «Landfrauenküche 2020» und lacht. Zum Glück hätten sie auf die Hilfe von Helens Familie zählen können. 

Während Barbara selbst keine Mühe hatte, ihren Kochherd freizugeben, und sich stattdessen ein Umstyling gönnte, kämpften ihre Kolleginnen mit ihrem Weihnachtsmenü. «Ich habe mir unter anderem das Cervelat-Ragout von meinem Mann Bärnu gewünscht», verrät die Kindergärtnerin, die mit Bernhard (38) und den Kindern Larina (10) und Mia (7) auf einem Milchwirtschaftsbetrieb lebt. «Dieses Gericht lieben wir, festlich ist es aber nicht unbedingt.»

Allgemein gäbe es im Hause Matter kein exklusives Weihnachtsmenü. «Es gab auch schon mal Raclette oder Pastetli. Wir halten es einfach.» So auch beim Päcklimachen, wie Barbara verrät: «Die Kinder bekommen Geschenke, in der übrigen Familie ziehen wir einen Wichtel und schenken nur dieser Person etwas.»

Einfach hält es auch Aurélia Joly, bei der die Landfrauen in der letzten Folge zu Gast sind und ein Neujahrsmenü zubereiten müssen. «An Silvester haben wir kein traditionelles Gericht. Entweder sind wir in den Ferien, oder wir gehen zu Kollegen», meint sie. Die Weinbäuerin, die einen Winzerbetrieb führt, entschied sich unter anderem für einen Fisch im Blätterteig. «Für mich ist das ein spezielles Gericht, das ich nicht jeden Tag zubereite.» Entsprechend gross war die Herausforderung für Helen und Barbara. Die gebürtige Winterthurerin verrät belustigt: «Ihre Französischkenntnisse waren dabei ebenfalls gefordert. Aber sie haben es super gemacht!» 

Zufrieden ist Aurélia, die sich währenddessen bei einer Massage verwöhnen liess, auch mit ihren Liebsten, ihrem Gatten Jacques (50), Tochter Alexia (22) und Sohn Jérôme (21). «Ich konnte mich nur entspannen, weil ich wusste, dass sie zu Hause sind und sich auskennen.» Doch auch, als sie selbst sich an den Gerichten von Helen und Barbara probierte, blieb sie gelassen. «Ich habe mir immer gesagt: Es wird sicher gut, denn kochen können wir ja.» Sie haben alle drei immer versucht, aus einer neuen Situation das Beste zu machen. «Das gelang uns super.»

Eine Siegerin gibt es im Special nicht. Aber das stört die Landfrauen nicht. Im Gegenteil. «Es war noch viel cooler so», findet Helen. Auch Barbara und Aurélia sind sich einig: «Es war – einmal mehr – eine wunderbare Erfahrung!»