Sie hat keinen Lebensmut mehr

Traurige Zeiten für die Schauspielerin: Sie ist schwer gestürzt und ganz alleine. Ihr geliebter Kater ist alles, was ihr im Leben geblieben ist.

Der Bruch wird nie wieder verheilen», stöhnt Ines Torelli (87). Die Volksschauspielerin, die in Kanada lebt, ist in ihrem Schlafzimmer schwer gestürzt, brach sich den linken Arm! Zwei Monate lag sie im Spital. Die Knochen seien ein Trümmerfeld, hatten ihr die Ärzte gesagt. «Da gibt es nichts mehr zu machen», sagt sie gegenüber «Blick»: «Ausser Pillen gegen die Schmerzen nehmen.»

Rund dreimal die Woche bekommt Ines Torelli, die mittlerweile wieder daheim ist, Besuch von einer Krankenschwester. Diese massiert ihr den Arm und wäscht sie. «Mit ihr zu plaudern ist schön.» Mitte der 90er-Jahre wanderte Torelli mit Ehemann Edi Baur (†89) nach Nova Scotia aus – um ihren Lebensabend zu verbringen. Seit Edis Tod im Jahr 2009 lebt sie alleine mit Kater Billy (13) im Haus. An ihren früheren Ruhm denkt die Ostschweizerin, die mit Bühnenhits wie «Bibi Balù» und «Die kleine Niederdorfoper» berühmt wurde, nicht mehr. «Mein Gehirn ist schon gestorben, meine Erinnerungen sind fast ganz verschwunden.» Ihren Mann habe sie ebenfalls vergessen: «Er war nicht immer gut zu mir, hatte auch an anderen Frauen seinen Plausch. An ihn muss ich mich nicht mehr erinnern.»

Auch sonst hat sie niemanden mehr im Leben: Ihre Freunde seien alle gestorben. Ruedi Walter (†73), Jörg Schneider (†80) und Stephanie Glaser (†90) – sie sei die letzte dieser Generation. Lächelnd fügt sie an: «Ich komme mir vor wie ein Restposten.» Die Tage verbringt Ines Torelli vorwiegend auf dem Sofa, hört Radio, schaut aus dem Fenster. «Ich esse kaum mehr», erzählt sie. «Höchstens am Morgen ein kleines Frühstück. Ich habe einfach keinen Appetit.» Am meisten geniesst sie die Ruhe. «Am liebsten würde ich einfach nur einschlafen.» Aber das könne sie ihrem Kater nicht antun. «Ohne mich wäre Billy verloren.»