«Sicher, ich will das Ding gewinnen!»

Respekt! Woche für Woche überzeugte er in der Tanzshow «Let’s Dance». Nun steht das grosse Finale an – das der Berner Sänger unbedingt für sich entscheiden will. Obwohl er langsam etwas müde ist.

Dass er tanzen kann, hat er schon bewiesen. Im Jahr 2017 siegte Luca Hänni in der TV-Tanzshow «Dance, Dance, Dance». Kein Wunder also, mischt der 25-Jährige nun auch bei «Let’s Dance» ganz vorne mit. Mehr als das: Er hat gute Aussichten, die Finalshow vom kommenden Freitag (22.5., 20.15 Uhr, RTL) gegen Artistin Lili Paul-Roncalli (22) und Kletterer Moritz Hans (24) zu gewinnen! Und das als erster Schweizer überhaupt.

Selbst Joachim Llambi (55), der für seine Strenge bekannte Jury-Chef, singt Loblieder auf den Berner. Seine Profi-Tanzpartnerin Christina Luft (30) sowieso. Wobei die ihn im Training manchmal aber auch «ordentlich in den Hintern tritt», wie sie zugibt.

Ja, der Preis ist hoch. «Ich bin grad ein bisschen durch nach acht Stunden im Studio», seufzt der Sänger, als man ihn abends um 19 Uhr am Draht hat.

GlücksPost: Was machen Sie nach so einem anstrengenden Tag noch?
Luca Hänni: Ich fahre runter und schaue etwas fern. Manchmal koche ich oder bestelle mir etwas. Viel kann man in Corona-Zeiten ja sowieso nicht unternehmen. Und ich hätte auch nicht die Energie dafür.

Wo tut es gerade nicht weh?
In der Sendung vom 1. Mai haben wir ja nochmals Contemporary getanzt, danach tat mir alles weh. Die Woche danach war es nicht weniger streng, lief aber gut, weil es im Cha-Cha-Cha und Charleston zum Glück wenig Hebefiguren hat.

Am 1. Mai vertraten Sie sich den Fuss. Läuft’s wieder?
Er lebt wieder, danke! (Lacht.)

Hätten Sie erwartet, dass das alles so anstrengend wird?
Nein. Ich habe schon ein paar solche Projekte gemacht, aber dieses ist das längste. Je nachdem, wie weit man kommt, sind es insgesamt 13 Shows. Es ist schon sehr anstrengend. Zuletzt studierten wir zwei Choreographien in vier Tagen ein, seit dem Halbfinale sind es drei Tänze in vier Tagen. Aber irgendwie schaffe ich das auch noch!

Gab es Momente, wo Sie dachten: lieber Sofa statt Studio?
Ja, vor Ostern war der Kopf schon recht am Ende. Der Druck, Woche für Woche abzuliefern, sich immer wieder von neuem aufzurappeln, das Alte wegzulegen und nochmals bei null zu starten, ist enorm.

Auf das Urteil welches Jurors hören Sie am meisten?
Ich finde Motsi Mabuses Einschätzungen sehr hilfreich. Sie geht schon auf den Tanz ein, doch nebst dem Technischen sind ihr stets Ausdruck und Gefühl sehr wichtig.

Ohne Publikum das Beste zu geben, muss schwierig sein.
Ja, aber RTL spielt den Applaus ab Band ja sehr gut ein. Im Ernst: Am Anfang war das nicht einfach, weil man so halt immer in Probestimmung ist. Wir haben jeweils am Donnerstag zwei Durchläufe, am Freitag Generalprobe. Vor Corona gab es beim Schritt von da zur Show stets eine Steigerung. Dieser Kick fällt nun weg. Wenn man dann aber am Tanzen ist, blendet man das leere Studio völlig aus.

Danach ausgehen liegt wohl nicht drin.
Nein, die Aftershow-Partys, miteinander um die Häuser ziehen, ein Bier trinken, sich austauschen – dieses Zusammenwachsen über Wochen fällt weg. Die Stimmung ist anders, aber man hat sich damit abgefunden. Es ist trotzdem schön.

Weniger schön ist wohl, dass Sie in Köln gestrandet sind.
Ja, acht Wochen sind tatsächlich lange, aber seit ich eine möblierte Wohnung habe und nicht mehr im Hotel lebe, fühlt sich das viel besser an. Danach geht es sofort heimzu.

Ins Finale zu kommen, war aber schon das Ziel, oder?
Sicher, ich will das Ding gewinnen! Doch das Publikum entscheidet. Weil wir die Anzahl der Anrufe nicht kennen, ist es schwer einzuschätzen, wie die Sympathien verteilt sind. Aber klar ist jetzt schon, dass es sehr eng wird. Mein Albtraum, der Samba, ist zum Glück schon durch…

Was kommt nach der Show?
Erst mal will ich ankommen daheim und sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wir wären auf Festivaltour gegangen, doch bis Ende August wurde alles abgesagt. Musik gibt es trotzdem: Mein Album ist fertig, die Single «Diamant» erscheint am 22. Mai.