Seit «Der Verdingbub» verläuft seine Karriere steil nach oben

Schon sein halbes Leben steht der Berner als Schauspieler vor der ­Kamera – und das äusserst erfolgreich. Nun ist er 30, hat sich vergangenes Jahr eine kurze Pause gegönnt und sich in neue Bereiche gewagt – beruflich wie auch privat.

Von Aurelia Robles

Entspannt sitzt Max Hubacher (30) auf dem Sofa im Hotel 25hours in Zürich. Der Schauspieler wirkt locker, spricht ausgelassen über seinen neusten Schweizer Film: Die Romanverfilmung «Jakobs Ross» kommt am 18. Januar in die Kinos. «Das ist der letzte Pressetag, mein letztes Interview, bevor ich ein paar Tage frei habe», erklärt er seinen frohen Gemütszustand. Intensive Drehtage in Norddeutschland habe er hinter sich. «Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn man Aufnahmen geschafft hat, auf die man sich Monate vorbereitet hat.» 

Sein halbes Leben ist der Berner mittlerweile als Schauspieler tätig. 2011 wird er schweizweit durch seine Hauptrolle in «Der Verdingbub» bekannt, erhält für seine Leistung den Schweizer Filmpreis als «bester Darsteller». «In der Schweiz habe ich schon die Tendenz, sehr ernste Figuren zu spielen», sagt Hubacher, der auch in den Filmen «Stationspiraten» und «Monte Verità» oder der SRF-Serie «Frieden» mitgewirkt hat. Auch bei «Jakobs Ross» sprach er zuerst für den Part des engstirnigen Knechts Jakob vor. Als er beim Casting auf die Zürcher Hauptdarstellerin Luna Wedler (24) trifft, mit der er befreundet ist und schon öfter gedreht hat, «lachten wir beide den ganzen Tag durch», erzählt er. «Da war klar, dass wir zwei eher die Konstellation von Magd Elsie und dem jenischen Rico sind, die sich ineinander verlieben.» 

Für seine Rolle las er sich in die Geschichte und Herkunft der Jenischen in der Schweiz ein. «Die ist wenig bekannt, aber sehr interessant. Und mir ist auch der Begriff ‹Fahrender› auf eine Art und Weise nah. Mit meinem Beruf bin ich auch stets in anderen Städten unterwegs, wenn natürlich komfortabler im Zug statt zu Fuss und mit Pferd.» Im vergangenen Jahr hat Max Hubacher seinen Hauptwohnsitz zwar wieder in seine Heimatstadt Bern verlegt, doch mit einem Bein ist er in Berlin geblieben, pendelt zwischen den Städten hin und her. «In Berlin sind viele meiner Freunde Berufskollegen. Doch ich möchte auch über anderes als über den Job reden.» Zum Beispiel Fussball oder Musik, das Weltgeschehen, «und ich will schlicht wissen, wie es meinen Freunden daheim geht». Und da die Leute in seinem Umfeld in Bern in ganz verschieden Berufen wie Informatik, Gastronomie oder Pädagogik tätig seien, müsse er auch selbst nicht viel vom Job erzählen. «Zu Hause zu sein, erdet mich.»