Horst Lichter
Sein Weg zum inneren Frieden
Krankheit, Todesfälle, Liebesdramen: Der «Bares für Rares»- Star erlebte viele Schicksalsschläge. Nun – nach einer zwiespältigen Erfahrung im Schweigekloster – erzählt er davon.
Er sei zutiefst erschöpft gewesen. Privat gab es kein Aufatmen: Zwei Ehen scheiterten, er verlor eines seiner vier Kinder durch plötzlichen Kindstod. Herzensglück fand er erst mit seiner jetzigen Frau Nada (50). Seit 24 Jahren sind sie liiert. «Sie ist etwas Besonderes, jede Sekunde mit ihr ein Fest», sagt er.
Trotzdem musste auch sie oft auf ihn verzichten. Erst wegen des Restaurants, dann wegen der vielen TV-Auftritte. Erst mit dem Tod seiner Mama 2014 begann eine Veränderung. Lichter stellte sich die Frage: «Wie lange habe ich noch?» Er kündigte TV-Engagements, konzentrierte sich auf «Bares für Rares». Allerdings wurde die Sendung immer erfolgreicher, das Pendeln von Süddeutschland zur Arbeit nach Köln ein Problem. «Ich hatte eine wunderbare Frau, aber wir führten eine Ehe auf Besuch, waren die meiste Zeit mit unseren Bedürfnissen nach Geborgenheit, Liebe und gemeinsamen Erlebnissen allein.» Um die Ehe zu retten, zogen die zwei 2019 in die Nähe des Studios. Ein weiser Entscheid. «Erstmals in meinen Leben gehe ich morgens zur Arbeit und komme abends nach Hause zu Nada. Herrlich!»
Mit ihr will er «bis zum Schluss» zusammenbleiben. Bis dahin soll es noch lange dauern. Aber schon jetzt könnte er, wie er schreibt, ohne Groll mitgehen, falls der Tod anklopfe. «Ich habe so viel erlebt: Ich war bitterarm, wohlhabend, todkrank, gesund, unglücklich und wahnsinnig glücklich», erklärt er. «Ich kenne es, wenn das Schicksal zuschlägt. Aber die Sonne ging immer wieder auf. Unterm Strich war es bisher ein gutes Leben. Ich bin dankbar.»