Sein Vater wartet im Himmel auf ihn

Da der Sänger in den letzten Wochen immer schwächer wurde, hatte die Familie mit dem Schlimmsten zu rechnen. Jetzt muss sie von ihm Abschied nehmen.

Als er seine Augen für immer schliesst, ist Costa Cordalis († 75) nicht allein. Dienstagnachmittag vergangener Woche: Im Haus auf Mallorca begleiten ihn Sohn Lucas (51) und Ehefrau Ingrid (70) auf seinem letzten Weg, sind an seinem Sterbebett und halten ihn an den Händen. Er habe dann eine Hand auf die Brust seines Papas gelegt, bis er friedlich eingeschlafen sei, liess sich Lucas über die letzten Stunden seines Vaters zitieren. Nicht mehr rechtzeitig schaffen es seine Töchter Kiki (45) und Eva (42). Sie sind im Flugzeug unterwegs, als er stirbt. Auch Lucas’ Ehefrau, Daniela Katzenberger (32), kommt zu spät an.

Die Trauer ist gross bei der Familie. «Wir sind alle tieftraurig über den Verlust», sagt Lucas. «Mein Vater war ein wunderbarer Mensch, der sich immer für andere eingesetzt hat. Er wollte die Menschen glücklich machen, und das ist ihm auch gelungen. Er wird uns allen sehr fehlen.» Auch seine Schwester Kiki ist untröstlich. «Mein Babako, ich kann es noch nicht so richtig fassen, dass du fort bist. Mein Herz schmerzt auf eine Art, die ich nicht für möglich gehalten hätte», äussert sie sich mit berührenden Worten auf Instagram. «Ich bin gesegnet und dankbar, dich als meinen Babako gehabt zu haben. Wenngleich du dich auf eine neue, abenteuerliche Reise begeben hast, wird deine Liebe hier noch lange zu spüren sein.»

Wie ein Vater war Costa Cordalis auch für seine Schwiegertochter Daniela. «Mein Herz bricht, wenn ich daran denke, dich nie wiederzusehen», schreibt sie in einer Stellungnahme. «Ich habe nicht nur meinen Schwiegervater verloren, sondern auch den Menschen, den ich wie einen Vater über alles geliebt habe. Gute Reise über die Regenbogenbrücke, ich werde dich für immer vermissen.» Einen guten Draht hatte er auch zu ihrer Tochter Sophia (3), eine seiner sechs Enkelinnen, denen er allen ein liebevoller Grossvater war.

Dass sein Zustand besorgniserregend war, zeigte sich im Frühling, als er acht Wochen lang wegen eines heftigen Schwächeanfalls im Spital lag. Zwar schien es an seinem 75. Geburtstag Anfang Mai, dass es wieder aufwärtsgehen würde: Er durfte nach Hause, feierte im Kreis seiner Liebsten. Doch das täuschte: Zu gross waren seine gesundheitlichen Probleme. «Er konnte zum Schluss kaum mehr etwas essen und trinken, war furchtbar abgemagert», sagt eine Bekannte der Familie zur GlücksPost. Woran er genau litt, woran er starb: Darüber schweigt sein Umfeld. «Wegen seines Rückenleidens, schweren Problemen mit der Bandscheibe, hat Costa jahrelang Cortison und Schmerzmittel genommen, was die Nieren sehr geschädigt hat, ebenso die Knochen. Auch Leber und Herz waren angegriffen», ergänzt die Bekannte. Der Körper machte auf Dauer einfach nicht mehr mit, und er wurde immer schwächer. «Obwohl er ein Kämpfer war: Es half nichts. Er hat aber nie gejammert.»

2014 erschien seine Autobiographie mit dem Titel «Der Himmel muss warten». Damals sagte der gebürtige Grieche, der mit Hits wie «Anita», «Steig in das Boot heute Nacht, Anna Lena» und «Carolina» zu einem der grössten deutschen Schlagerstars wurde: «Ich werde mindestens 120 Jahre alt. Deshalb mache ich mir auch keine Gedanken über den Tod oder stelle mir die Frage, ob ich Angst vor ihm habe.» Er glaube aber, dass er in den Himmel komme. «Mein Vater wartet schon dort und viele andere meiner grossen Familie, in der ich glücklich aufgewachsen bin. Aber bitte noch nicht jetzt, noch finde ich das Leben schön, und es war bisher auch schön.»

Daniela Katzenberger ist sicher, dass sich seine Hoffnung erfüllt: «Er war der liebste Mensch, den ich jemals kennenlernen durfte – und einer der wenigen Menschen, bei denen ich sicher bin, dass er in den Himmel kommt.»