Sein neues Leben in Zürich

Statt musikalischer Schlagzeilen pflasterten in den letzten Jahren Skandale seinen Weg. In der Schweiz hat sich der Weltstar von seinen Süchten heilen lassen. Eine Physiotherapie soll ihn jetzt wieder fit machen.

Mit seinem Lebenspartner Fadi Fawaz spaziert er Händchen haltend und entspannt durch die Zürcher Bahnhofstrasse. Sein Gesicht etwas aufgeschwemmt, ultrakurzes Haar und angegrautes Bocksbärtchen. In der Hand meistens eine Zigarette – Nikotin soll noch seine einzige Sucht sein.

Die Medien auf der ganzen Welt haben über den Zürich-Aufenthalt des Weltstars berichtet. George Michael (52) kam aus gesundheitlichen Gründen in die Limmatstadt. Der «singende Grieche» (George Michael über Georgios Kyriakos Panagiotou, so sein richtiger Name) checkte vor Monaten in der Schweizer Privatklinik «The Kusnacht Practice» in Küsnacht am Zürichsee ein, der angeblich weltweit teuersten ihrer Art. Eine Suchtbehandlung soll dort zwischen 72 500 und 100 000 Franken kosten – wöchentlich! Der Sänger («Last Christmas» mit Wham, «One More Try», «I Want Your Sex» und viele mehr solo) liess sich seine Heilung etwas kosten.

Mittlerweile hat George Michael die Klinik geheilt verlassen, wohnt aber weiterhin in Zürich, wo ihn sein Freund Fadi jedes Wochenende besuchen kommt. Das Paar versteckt sich nicht. Im Gegenteil: Es ist öfter gemeinsam an der Bar oder zum Essen in den Luxushotels der Stadt anzutreffen, wo George Michael unter der Woche auch mit seiner Entourage verkehrt. Zu seiner Sicherheit oder auch um inkognito zu sein, schlüpft er manchmal durch den Hintereingang hinein.

In Zürich soll sich der Superstar zurzeit einer speziellen Physiotherapie unterziehen, um seinen Körper auf den bestmöglichen Fitnessstand zu bringen. Auch auf beruflicher Ebene scheint sich etwas zu tun. So hat Michael mehrmals seinen Produzenten und Co-Songschreiber David Austin empfangen. Ein Zeichen dafür, dass er wieder musikalische Pläne hat. Letzte Weihnachten hat Austin bei seiner Ankunft in Kloten die ganze Familie Panagiotou im Schlepptau gehabt, Georges Eltern, Onkel und Tanten. Man flog bei Jet Aviation mit dem Privat-Jet ein.

Seine «Symphonica»-Welttournee hat der Sänger 2012 in Wien wegen einer schweren, lebensgefährlichen Lungenentzündung abbrechen müssen. Michael lag deswegen sogar einige Tage im Koma. Kürzlich hat sich der Weltstar nach langem Schweigen endlich wieder einmal zu Wort gemeldet. Auf Twitter dementierte er, überhaupt je nach etwas süchtig gewesen zu sein, obwohl er früher selber zugab, pro Tag 25 Joints zu rauchen. Michaels Tweet war die Antwort auf die Unterstellungen der Frau seines Cousins, Jacky Georgiou. Diese behauptete im britischen Boulevardblatt «The Sun», George sei süchtig nach Crack, Kokain, Marihuana, Alkohol und Cola. Die Partys bei ihm zu Hause seien derart exzessiv, dass George Michael einmal auf dem Fussboden in seinem Erbrochenen aufgewacht sei. Er habe wie der Tod ausgesehen. Sie mache sich grosse Sorgen um seine Gesundheit und befürchte, dass er bald sterben werde, wenn er so weitermache.

George Michaels Twitter-Antwort: «Man sollte nicht allen Müll glauben, der in den Zeitungen steht. Und schon gar nicht von jemandem, den ich seit 18 Jahren nicht mehr gesehen habe.» Ihm gehe es ausgezeichnet. Die Bilder des zufriedenen und gesund aussehenden Superstars in den Strassen von Zürich scheinen dies zu bestätigen.