Sein Kindertraum geht in Erfüllung

Schon als Bub wünschte sich der zweifache Tour-de-Suisse-Sieger sehnlichst, ­eines Tages beim Zirkus arbeiten zu dürfen. Das macht er nun – als Wirt im ­Bistro!

«Bistro Royal» heisst der nostalgische Zirkuswagen, der zum Restaurant umfunktioniert wurde. Und der ab 2. März das neue Reich von Beat Breu (60) wird! Dann startet er in Weinfelden TG mit dem Circus Royal zu dessen ausgedehnter Schweizer Tournee. Ein lang gehegter Traum für den beliebten Ex-Velofahrer mit dem markanten Ostschweizer Dialekt, denn schon als Kind hatte er eine riesige Passion für den Zirkus.

Breu: «Wenn einer in St. Gallen eintraf, schwänzte ich manchmal sogar die Schule, um ihm nahe zu sein. Ich hätte alles dafür getan, mit einem Zirkus unterwegs zu sein, mir hätte sogar der Job als Platzanweiser genügt. Und wenn die Zirkusleute dann wieder weg waren, träumte ich davon, wo sie jetzt wohl wieder hinfahren. Ja, der Zirkus hat mich stets völlig begeistert.»

Seinen letzten Job als Aussendienstmitarbeiter der Firma Stähli in Thun hat Beat Breu mittlerweile an seinen Sohn Marc abgetreten. «Ich habe in den letzten zehn Jahren über 800 000 Kilometer durch die Schweiz abgespult. Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen und den vielen neuen und sehr strengen Vorschriften kann einem das verleiden», sagt er frustriert. Umso mehr freut er sich auf seine Schweizer Reise im eigenen Wohnmobil mit dem Circus Royal.

Auf seine Zeit als Pächter des «Bistro Royal» auf eigene Rechnung hat er sich längst vorbereitet. «Die Getränkekarte steht bereits. Es gibt Spezialitäten wie ‹Café Bär›, das ist Kaffee mit Appenzeller und Rahm. Ich konnte meine eigenen Ideen einbringen. Sobald das Zelt in den letzten Februartagen steht, können in Weinfelden Leute beim Spaziergang bei uns reinschauen und ein Käfeli oder etwas anderes trinken.»

Wie ernst es Beat Breu mit seinem Zirkus-Bistro ist, zeigt sein grosser Einsatz: Im Vorfeld hat er bereits 20 originelle Getränkekartenhalter gebastelt. Und zwar mit Motiven und Tieren, die schon mal in der Manege des Circus Royal zu sehen waren. Ausserdem bringt er als Dekoration eine Figur des grossen Clowns Grock mit.

Clowns wie dieser sind Breus ganz spezielle Leidenschaft. «Ich bekam als wunderbares Geschenk mal ein Original-Autogramm von Charlie Rivel. Auch Schweizer Clowns wie Gaston, Pic und Fritjof Gasser sind Weltklasse.» Seine eigenen Erfahrungen als Komiker sieht Breu im Rückblick negativ. «Man hat mich dazu überredet. Ich brauche die Bühne nicht. Selber Komiker zu sein, war ein grober Fehler in meinem Leben.» Doch das ist Vergangenheit – jetzt, wo sein Kindertraum wahr wird, erst recht!