Kliby
Sein grosser, schwerer Verlust
Auf der Bühne sorgt der Bauchredner für Lacher, sein Herz aber schmerzt: Ersatz-Mami Disi hat für immer die Augen geschlossen.
Ihren 100. Geburtstag vor zwei Jahren kostete Martha Känel, von allen liebevoll «Disi» genannt, bis zur letzten Minute aus. So wie ihr ganzes Leben. Die Frohnatur brachte mit ihren Witzen alle zum Lachen – auch ihren prominenten Schwiegersohn. Auf Bauchredner Kliby (67) war Disi immer besonders stolz, sie war sein allergrösster Fan. «Unsere Beziehung war sehr herzlich und innig. Weil meine Mutter früh starb, wurde sie mein Ersatz–Mami», erzählt Urs Kliby. Mit Wehmut erinnert er sich an die erste Begegnung in Thun. «Ruthli wollte mich ihren Eltern als neuen Freund vorstellen und lud mich zum Essen ein. Frau Känel meinte damals, das passe gar nicht, denn es gebe nur Gschwellti. Das ist jetzt 43 Jahre her.»
Bis zuletzt sei Disi geistig fit gewesen und habe noch regelmässig gejasst, erzählt Kliby. Das sei ihre grösste Leidenschaft gewesen. Nach kurzer Krankheit schlief die 102-jährige Thunerin vor wenigen Wochen friedlich ein. «Bevor sie die Augen für immer schloss, sagte sie noch zu mir: Schade, jetzt muss ich gehen. Nun gibt es halt keinen Jass mehr», erzählt Kliby betrübt. Die ganze Familie vermisse Disi. «Einzig die Erinnerungen an die vielen schönen gemeinsamen Stunden machen es uns
etwas leichter.»