
Gemeinsamer Mutterschutz: Musikerin Eliane (r.) mit Baby Elisa und Schwester Noemi mit Söhnchen Liam bei einem Spaziergang am Sempachersee.
Eliane Müller und Noemi Milli
Schwestern im Babyglück
Mami und Tante werden im gleichen Monat? Die Schweizer Sängerin und ihre jüngere Schwester hätten es sich nicht schöner wünschen können. Gemeinsam geniessen sie die wunderbare und emotionale Anfangszeit mit ihren Babys
Von Aurelia Robles
Glück wird bekanntlich grösser, wenn man es teilt. Dass Sängerin Eliane (35) ihr frisches Mutterglück so intensiv mit ihrer jüngeren Schwester Noemi Milli (29) teilen kann, bringt beiden eine Extraportion davon und erleben sie als ein kleines Wunder. Die Schwestern sind beide im März erstmals Mami geworden. Eliane brachte Töchterchen Elisa am 24. März zur Welt, 13 Tage nachdem Noemi Söhnchen Liam bekam. «Es ist herrlich, dass wir dieses Wunder zusammen geniessen können», sagt Eliane. «Ich weiss ehrlich gesagt schon gar nicht mehr, wie es vorher war», ergänzt Noemi.
Zwei- bis dreimal pro Woche treffen sie sich nun zu viert. Kürzlich gingen sie erstmals mit ihren Babys ins Hallenbad, zusammen besuchen sie auch das Rückbildungsturnen. Nur mit einem Bad im nahe gelegenen Sempachersee warten sie, bis die Dreimonatigen etwas älter sind. «In einem Jahr geht es mit euch dann mit dem Stand-up-Paddel-Board raus», sagt Eliane lachend zu den Kleinen.
Dass sie sich Kinder wünschen, wussten die Geschwister schon früh voneinander. Noemi verkündete der Familie zuerst ihre Schwangerschaft. «Alle haben sich riesig gefreut», erinnert sich Eliane. Nicht zuletzt deshalb warteten sie und ihr Partner, SRF-Moderator Sascha Ruefer (52), bewusst eine Weile, bis sie der Familie von ihrer eigenen frohen Erwartung erzählten. «Auch wollten wir dieses Glück erst für uns geniessen. Andererseits war klar, dass wir es als erstes Matti sagen wollen.» Der elfjährige Matti ist Ruefers Sohn aus erster Ehe und nun stolzer grosser Bruder. «Er nennt Elisa seine Prinzessin, wickelt sie und zieht sie an, kuschelt mit ihr. Ihn in dieser Rolle zu sehen, macht mich mega stolz», sagt Eliane. «Ich erlebe Matti komplett anders, als ich es damals in der Rolle der grossen Schwester war.» Denn als Sechsjährige freute sie sich so gar nicht über die Ankunft von Baby Noemi.
Ihre Schwesternliebe ist mittlerweile unantastbar. Gemeinsam mit ihrer ältesten Schwester Lorena (37), die bereits Mutter von einem vier- und einem zweijährigen Buben ist, sind sie ein eingeschworenes Trio. «Von ihr können wir viel profitieren. Und sie geniesst es, nochmals Babys um sich zu haben», sagen beide. Zudem war es Noemi, die 2012 Eliane für «Die grössten Schweizer Talente» angemeldet hatte, während den Shows stets an ihrer Seite mitfieberte und schliesslich so den Grundstein für Elianes Karriere legte. Seit ihrem Sieg bei der Talentshow hat die Luzernerin mehrere Alben veröffentlich und aktuell das Lied «Wonder» herausgebracht, in dem es um solche Wunder wie ihre Kinder geht. «Das Lied handelt aber auch davon, dass man gross träumen und seinen eigenen Weg verfolgen darf», erzählt die Sängerin. Ihre Eltern hätten sie auch so erzogen. «Uns standen alle Türen offen, sie haben uns jedoch nie gepusht. Aber wenn etwas gesagt oder angefangen wurde, war klar, dass durchgebissen wird», sagt Noemi.
Als Mütter lernen sich die Schwestern nun von einer neuen Seite kennen. «Ich habe Eliane noch nie so ruhig erlebt. Sie hat früher 100 Sachen gleichzeitig gemacht.» – «Ich bin tatsächlich entspannter, denn ich will diese Zeit voll auskosten», sagt sie. «Ich habe gelernt, dass es auch gut sein kann, wenn man nicht alles macht. Sogar unseren Lavendel liess ich verdursten, was mir zuvor nie passiert wäre!»
Eliane hat sich bewusst auf die Verschiebung der Prioritäten vorbereitet, fing bereits in der Schwangerschaft an, Aufgaben abzugeben. So übernimmt Sascha Ruefer in diesen Wochen etwas mehr im gemeinsamen Restaurant Die Weinerei 1877 in Geuensee LU. Als Noemi Söhnchen Liam zur Welt brachte, besuchte die hochschwangere Eliane – sie wohnt 25 Autominuten entfernt – die zwei jeden Tag. «Ich hatte gelesen, dass Babykuscheln das Hormon Oxytocin ausschüttet und damit Wehen auslösen soll. Und Elisa reagierte im Bauch immer.» Da sich beide Paare vom Geschlecht überraschen lassen wollten, war es im Vorfeld etwas herausfordernd, dass nicht beide denselben Namen favorisieren würden. Mit Liam, auch «Mogerli» genannt, und Elisa, die mal «Brösmeli» hiess und den Nachnamen Ruefer trägt, verlief aber auch das harmonisch. Elisa ist einerseits die Kombination von Eliane und Sascha – «unter diesem Namen haben wir schon zuvor unsere gemeinsame Zeit in die Agenda eingetragen» – und anderseits der Name ihrer Urgrossmutter Elise.
Im August geht es für Noemi zurück in den Beruf als Primarlehrerin, auch Eliane wird Ende Juli wieder erstmals ein Konzert geben und Ende Jahr auf Weihnachtstour gehen. Sollte es dann in der Alltagsplanung bei einer der beiden drunter und drüber gehen, wissen die Schwestern, dass sie auf ihre Eltern, aber auch aufeinander zählen können. «Wir sind beide entspannte Mütter, haben aber auch sehr entspannte Babys», sagt Eliane. Und das ist ein weiteres doppeltes Glück!