Schräge Fee mit viel Energie

Die TV-Lady taucht in die Musicalwelt ein – und geniesst es, für einmal schrill und aufdringlich zu sein. Ansonsten ist sie aber ausgeglichen wie lange nicht mehr, trotz dem Aus ihrer Fernseh-Sendung.

Sie strahlt, als wir sie in der Roten Fabrik in Zürich treffen. Dort probt Sandra Studer (44) gerade für das Monty-Python-Musical «Spamalot» (siehe Box), in dem sie die weibliche Hauptrolle besetzt, die «Fee aus dem See». Ihre Karriere hatte sie einst als Sängerin gestartet, doch es ist sieben Jahre her, seit sie zuletzt in einem Musical mitwirkte. Neben ihrer TV-Arbeit und den vier Kindern Gian (14), Lili (12), Nina (6) und Julia (4) war für diese Leidenschaft einfach keine Zeit. Das ist nach der Absetzung ihrer Sendung «Stars» nun anders.

GlücksPost: Was hat es mit dieser Fee auf sich?
Sandra Studer: Im Original heisst sie «Lady of the Lake», hat also eigentlich gar nicht so viel Feenhaftes an sich. Sie muss sich gegen eine ganze Runde von Rittern behaupten und drängt sich entsprechend immer ungebeten in den Mittelpunkt. Und schnappt sich am Ende König Artus.

Haben Sie sofort zugesagt, als die Anfrage kam?
Nein – aber mein Herz hat sofort «Ja, ja, ja!» geschrien. Ich habe alle Stücke von Dominik Flaschka im Hechtplatz-Theater gesehen, wusste immer: Eines Tages schmuggle ich mich hier ein! Wenn man aber Kinder hat, ist Theaterarbeit vom Zeitaufwand her fast nicht möglich. Ich hatte ab und zu Anfragen, doch nun, ohne den TV-Job, ist es der richtige Moment.

Wie läuft es?
Es war toll, mitzuerleben, wie das Stück in den letzten Wochen entstand. Und es ist einfach nur ein Privileg, mit so vielen talentierten Leuten auf der Bühne stehen zu dürfen. Ich bin ja kein Theater-Profi und lerne hier so viel.

Mussten Sie Ihre Stimme wieder ölen? 
Ich habe immer gesungen, aber im Jazz-Bereich in tiefen Lagen, in denen ich mich zu Hause fühle. Für die Fee muss ich so hohe Töne treffen, dass ich bei einer befreundeten Opernsängerin Stunden nahm. Ich finde Singen etwas Markiges, Urchiges, das den ganzen Körper fordert. Es ist spannend, das wieder zu erleben. In der ersten Stunde bin ich dann auch fast in Ohnmacht gefallen, vor lauter Atmen und zu viel Sauerstoff. Ich dachte wirklich, ich kippe um. (Sie lacht)

Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 15/2013 vom 11. April 2013

Bühne frei!
Noch übt Sandra Studer fleissig, am 13.4. aber feiert die Schweizer Erstaufführung des Musicals «Monty Python’s Spamalot» nach dem Kultfilm «Die Ritter der Kokosnuss» bereits Premiere. Bis zum 8.6. steht die TV- Frau 24-mal im Theater am Hechtplatz in Zürich als «Fee aus dem See» auf der Bühne. 16-mal ist Alternativ-Besetzung Marlen Oberholzer an der Reihe.
Tickets: Theaterkasse (Tel. 044 252 32 34, Di–Sa von 16–19 Uhr)
oder www.theaterhechtplatz.ch