Diese Ehe beginnt mit Schmerz

Im Juni wird er in einer buddhistischen Zeremonie heiraten. Ungewöhnlich ist auch der Ehering, den der Glarner Stimmungs-Sänger sich und seiner Zukünftigen Stefanie verpassen liess. 

Es war purer Galgenhumor. «Ich habe Bammel vor den Schmerzen. Und Angst davor, vielleicht sogar süchtig nach dem Tätowieren zu werden», scherzt Salvo (63) in «Howy’s Tattoo Studio» in St. Gallen, das wie eine sterile Klinik aussieht. 

Für die Stimmungskanone («Losed Si, Frau Küenzi») und seine langjährige Freundin Stefanie (43) sind Eheringe etwas Bünzliges, Normales. Deshalb beschlossen sie, sich und der Welt ihre Zugehörigkeit mittels zweier gleicher Tattoos mit den Namen des Partners zu demonstrieren. «Es tut nicht wirklich weh», beruhigt Stefanie ihren Schatz, bevor er sich auf das «Schaffott» von Tätowierer Simon legt. «Es ist wie epilieren.» Nach den ersten Stichen ist auch Salvo beruhigt. «Es tut tatsächlich nicht weh. Aber allzu lange möchte ich das  trotzdem nicht aushalten müssen.» Zweieinhalb Stunden müsse er schon rechnen, meint  Simon. Kaum gesagt, der erste Schmerzensschrei: «Aua, oh, das ist jetzt eine heikle Stelle. Stefanie, bitte tröste mich.»

Die Farben hat Stefanie ausgewählt. «Rosarot steht für Buddha. Rot für Liebe, Reinheit, Erotik. Ich bin halt etwas schräg», gesteht sie. «Aber wahre Liebe soll doch auch etwas wehtun.» Salvo meint: «Ich werde wohl mal als Rocker sterben. Ich denke, das ist nicht mein letztes Tattoo.»

Seine Töchter aus erster Ehe, Mariella (31) und Sabrina (26), beide laut Salvo «über und über tätowiert», werden wohl auf ihren Papa stolz sein. Stefanie sowieso – auf Salvos grossen Liebesbeweis.