Rundum fit für die kommende Herausforderung

Zehn Konzerte in nur elf Tagen: Das steht für den erfolgreichen Bandleader in wenigen Wochen an. Was aber kein Problem für den bald 76-Jährigen darstellt, der dafür besorgt ist, seinen Körper gut in Form zu halten.

Die Sonne knallt vom Himmel, und die Aussicht von der Stöttlalm aus auf die schneebedeckten Berggipfel ist eine Pracht. Pepe Lienhard und seine Frau Christine (52) geniessen ihren Abstecher aufs Mieminger Plateau in Tirol. Mit ihrem altdeutschen Schäferhund sind sie unterwegs ins Bergrestaurant – und ein alter Bekannter des Musikers ist ebenfalls mit dabei: Christian Wegscheider, langjähriger Pianist der Pepe Lienhard Big Band, der in der Nähe lebt. Gemeinsam geht’s zur gemütlichen «Jausn», um das Wiedersehen zu feiern.

Eine entspannende Pause von seinem Fitnessprogramm: Denn Pepe Lienhard ist nach Österreich gereist, um sich im Wellness-Hotel Schwarz in Mieming gut in Form zu bringen. Am 11. Mai startet in seinem Wohnort Frauenfeld seine Tournee: Zehn Auftritte stehen bis 21. Mai an – und nur ein Ruhetag dazwischen. «Vor jeder neuen Tournee lastet der Druck auf mir, ob das körperliche Rüstzeug wohl für die kommenden Strapazen reichen wird», sagt der Bandleader, der in diesen Tagen seinen 76. Geburtstag feiert. «In diesem Hotel habe ich alles, was es dazu braucht: Swimmingpools und Fitnessräume, um Kraft zu tanken, Ergometer, um sich fit zu strampeln.»

Daheim in seinem grosszügigen Bauernhaus in Frauenfeld seien sie zwar gut ausgerüstet mit den entsprechenden Sportgeräten. Aber hier stehe Fitnessaufbau und Wohlbefinden im Fokus, und die Ablenkung sei entsprechend klein. «Meine Affinität zu Österreich und Tirol hat nicht nur mit meinem verstorbenen Freund Udo Jürgens zu tun. Die Gastfreundschaft hier in diesem Hause ist einmalig, das Essen hervorragend, und alle Mitarbeiter sind unglaublich freundlich, von Hotel-Besitzer Franz-Josef Priktl bis zu den Serviceleuten und Zimmermädchen.»

Mit seiner 19-köpfigen Big Band sowie sieben Sängerinnen und Sängern wird Pepe Lienhard auf der Bühne stehen – unter dem Motto «Music Was My First Love». Dieser Songtitel (Musik war meine erste Liebe) des unlängst verstorbenen Sängers und Pianisten John Miles treffe auch zu 100 Prozent auf ihn zu, meint er. «Ich freue mich neben der kommenden Tournee speziell auch auf unsere neue, gleichnamige CD. Wir haben unter anderem den Queen-Hit ‹Bohemian Rhapsody› für den Big-Band-Sound bearbeitet. Damit machten wir bei unseren letzten Konzerten im Luzerner KKL Furore und rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen mit Standing Ovations hin.» Grund für Pepe Lienhard und seine Truppe, in dieser Richtung mehr herauszuholen. «Wir werden auch mit der in diesem Sound arrangierten ‹Swiss Lady› so losfetzen, plus Titel von Glenn Miller bis Count Basie. Dazu gibt unser Sonnyboy Pino Gasparini Balladen wie ‹Yesterday When I Was Young› von Charles Aznavour zum Besten.» Speziell stolz ist er auf ihre Big-Band-Version des Kinderlied-Klassikers «Old McDonald Has a Farm». «Das geht ab wie ein Vulkan», schwärmt er. «In diese swingende Jazz-Version haben wir Hühner- und andere Tiergeräusche mittels Instrumenten miteingebaut. Ich denke, das wird ein weiterer Höhepunkt unserer Show.»

Udo Jürgens sei in vielerlei Hinsicht für ihn immer ein Vorbild gewesen. «Er wollte nie das Erfolgsrezept der letzten Tournee einfach wiederholen. Das ist auch meine Absicht», erklärt Pepe Lienhard. «Man darf nie an einem Ort stehenbleiben. Die Menschen, die unsere Shows besuchen, sollen stets wissen, dass sie das Bestmögliche erhalten werden. Meine eigene Herausforderung war immer, den höchsten Standard zu bieten.» Und das soll auch weiterhin sein Credo bleiben. «Denn solange ich fit bin, werde ich auf der Bühne stehen.»