Romantische Pläne für ihre Zukunft zu zweit

Bald steht die Schlangenfrau wieder auf der Bühne. Bis dahin geniesst sie die Zeit mit ihrem Freund: Und das Paar träumt bereits von einer Hochzeit!

Bei ihr sieht alles so leicht aus! Mühelos dehnt Nina Burri (44) die Muskeln im Spagat auf der Yogamatte, die sie im Wohnzimmer ihres Freundes Marco Desimoni (40) platziert hat. Dieser sitzt auf dem Sofa und schaut ihr bewundernd zu. «Das ist fast schon Alltag für mich», sagt er und lacht.

Seit letztem November sind die Schlangenfrau und der Sänger der Mundart-Rockband Weekaend ein Paar. Kennengelernt haben sie sich über Facebook, rasch entwickelte sich Liebe aus den anfänglichen Chats und Treffen. «Marco ist mein Traummann. Er ist handwerklich begabt, kann singen und kochen», schwärmt Burri, die zuvor fünf Jahre single war. «Wir sind sehr glücklich – auch wenn wir uns nicht täglich sehen.»

Denn während Nina ihren Wohnsitz in Bern hat, lebt Desimoni, der hauptberuflich als technischer Verkaufsberater tätig ist, in Glarus. «Sie pendelt daher oft», erklärt er. Und  Nina ergänzt: «Ich bin immer eine halbe Woche hier. Leider ist es recht eng zu zweit in seiner Wohnung.» Ein Umstand, den sie bald ändern wollen: Das Paar sucht eine grössere Bleibe, auch wenn Burri weiterhin pendeln wird  zum einen nach Bern, zum anderen nach ­Basel, wo sie aktuell eine Teilzeitausbildung zur Bewegungspäda­gogin absolviert. Nina: «Die Hauptsache ist, so viel Zeit wie möglich zusammen zu verbringen, egal wo. Schliesslich ist bei mir beruflich bald viel los!»

Ab 6. 11. schlüpft die Kontorsionistin im Musical «Der Löwe, der nicht schreiben konnte» in die Rolle der Schlange – zum dritten Mal, weil wegen Co­rona ständig Vorstellungen verschoben wurden. Nina: «Am Schluss hätte ich nicht gedacht, dass die Show nochmals stattfindet. Ich freue mich nun umso mehr, wieder dabei zu sein.»

Hatte sie an­gesichts der Pandemie Existenzängste? «Ich habe ­jahrelang sehr gut gearbeitet und habe auf dieser Basis eine Ausfallentschädigung erhalten. Das war meine Rettung», gesteht die älteste Schlangenfrau der Welt. Vor allem die berufliche Ungewissheit machte ihr zu schaffen. «Ich bin ja nicht am Anfang meiner Karriere. Viele meiner Kollegen haben aufgehört.» Auch sie selbst hatte die Möglichkeit dazu: Im April erhielt sie den Preis für ihr Lebenswerk. «Als Abschluss sah ich das aber nicht. Ich wollte zurück auf die Bühne. Und wenn meine Kontorsionskarriere doch mal zu Ende geht, dann wird es bestimmt eine Abschiedstournee geben.» Allgemein sei es eine schwere Zeit gewesen. Doch trotz aller Unsicherheiten kann die Artistin der Corona-­Situation auch Gutes abgewinnen: «Für unsere Beziehung war es der Jackpot. Sonst hätte ich nie so viel Zeit gehabt, Marco in Ruhe kennenzu­lernen!» Und? Was schätzen sie besonders aneinander? «Wir verstehen uns blind, wissen meist schnell, wenn etwas gut oder nicht gut ist. Und wir akzeptieren uns so, wie wir sind», sagt Nina. «Absolut», pflichtet ihr Marco bei. «Ich schätze vor allem ihren Durchhalte­willen. Sie gibt nie auf, das ist toll!»

Von Eifersucht zeigt er keine Spur, auch nicht, wenn sich seine Liebste ab und zu für erotische Foto­shootings vor der Kamera räkelt. Marco: «Sie weiss, wohin sie gehört, und bei mir ist es dasselbe.» Zudem kenne er einige der Foto­grafen, und man sehe ja nicht alles. «Das Modeln ist Teil ihres Berufs und darum kein Problem für mich.»

Klingt sehr harmonisch! Haben sie sich trotzdem schon gezankt? «Ja», meinen beide und lachen. «Wegen Kleinigkeiten. Dann explodieren wir kurz, und alles ist wieder gut», präzisiert Marco, der Vater von zwei Kindern ist. Be­treffend eigene Familienplanung ist sich das Paar, das gerne mal heiraten will, übrigens ebenfalls einig: «Marco hat schon zwei, ich bin bereits 44. Nachwuchs haben wir daher eher ausgeschlossen», sagt Nina, die keine Kinder hat.

Für sie sei es vor allem wichtig gewesen, ihren Traummann zu finden. «Das habe ich. Wenn es doch noch Kinder gibt, wäre das schön – und wenn nicht, genauso!»