«Rolf hat das Lustigsein im Blut»

Sie gehört zu den gefragtesten Musical- und ­Theaterschauspielerinnen des Landes. Mittlerweile steht die St. Gallerin seit 30 Jahren auf der Bühne – bald auch zusammen mit Rolf Knie.

Bald ist es so weit: Das Theaterstück «Charleys Tante» feiert Premiere. Noch arbeiten die Schau­spielerinnen und Schauspieler eifrig am Feinschliff der ­Komödie. «Es kommt gut», meint Brigitte Oelke (52), als die GlücksPost sie kurz nach einer Probe telefonisch erreicht. Oelke spielt im Stück die wahre Tante von Charley – und nicht wie Rolf Knie (74) die Person, die sich als diese ausgibt.

Angesprochen auf ihren ­prominenten Bühnenpartner, kommt Brigitte Oelke sofort ins Schwärmen. Denn die beiden kennen sich, seit sie 2019 in seinem Knie-Musical mitgespielt hat. «Er ist ein alter Hase. Das merkt man.» Es falle schnell auf, dass Knie die Rolle bestens kenne. Kein Wunder: Schon zwischen 1987 und 1990 spielte er im Stück mit. Und offenbar hat er nichts verlernt. «Er ist ein Clown. Rolf hat das Lustigsein im Blut.» Die Zusammenarbeit mit ihm sei sehr erfrischend. «Er ist sehr de­mütig, dass er nochmals in die Rolle schlüpfen darf und hat gar keine Starallüren.» 

Bei den Proben müsse sie sich oft zusammenreissen. «Das Stück ist so lustig», erzählt Brigitte Oelke. Gerade die Rolle von Maja Brunner (72) als stellvertretende Haushälterin strapaziere ihre Lachmuskeln. «Wenn sie mit ihrem italienischen Akzent spricht, muss man wirklich aufpassen, dass man sich nicht weglacht und in der Rolle bleibt.»

Doch auch wenn Oelke gerne über ihre Schauspielkollegen spricht: In Sachen Erfahrung steht sie ihnen um nichts nach. Denn die in Berlin lebende Schweizerin feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. «Ich habe jedes Jahr das Gefühl, ich höre auf. Denn das Leben als Freischaffende ist nicht einfach: Ich weiss oft nicht, ob ich genügend Aufträge erhalte und will auch nicht alles annehmen.» Doch am Ende bekomme sie immer wieder tolle Angebote – wie auch das für die Aufführungen von «Charleys Tante». Dafür wohnt sie nun auch wieder einige Monate in der Schweiz. Im Moment freue sie sich sehr darüber, hier zu sein. «Mit der Zeit finde ich es in der Schweiz aber etwas beengend und kann es kaum erwarten, wieder unterwegs zu sein.