Riesenkrach beim «Grand Prix der Volksmusik»

Die drei Original-Moderatoren sind beim 25-Jahr-Jubiläum in Wien nicht dabei. Sie boykottieren die Show.
 
Das Vierteljahrhundert «Grand Prix der Volksmusik» soll am Samstag, 28. August, mit einer Super-Sendung aus der österreichischen Hauptstadt gefeiert werden. Dazu wurden alle ehemaligen Gewinner eingeladen sowie die Moderatoren von einst, Caroline Reiber, Karl Moik und Sepp Trütsch. Doch die drei Stars, die den volkstümlichen TV-Höhepunkt des Jahres einst zusammen mit Hans R. Beierlein gründeten und mit ihrer Persönlichkeit populär machten, sagten ab. Aus dieser Absage wurde eine Schlammschlacht.
 
«Ich finde es schade, dass unsere Arbeit nicht honoriert und gewürdigt wird», sagt Professor Karl Moik (72) am Telefon zur GlücksPost. «Das Jubiläum wäre eine wunderbare Gelegenheit gewesen zum Dankesagen.»
 
Caroline Reiber (69) hat zusammen mit Moik und Trütsch den «Grand Prix der Volksmusik» jahrelang geprägt. Die drei wurden laut ORF zwar offiziell eingeladen, sagten dann aber ab. ORF TV- Unterhaltungschef Edgar Böhm: «Ich finde es sehr schade und unpassend für einen ehemaligen Star wie Karl Moik, dass er seine jahrelangen Partner und seinen Arbeitgeber ORF nun wider besseres Wissen öffentlich anprangert.»
 
Karl Moik kontert: «Herr Böhm hat vieles gesagt, ohne etwas zu wissen. Für ein 25-Jahr-Jubliläum hätten wir einen besonderen Auftritt verdient, sonst hätte man uns nicht holen brauchen. Einfach nur im Publikum zu sitzen und begrüsst zu werden, das war nicht das, was wir uns vorstellten. Für uns ist das Thema jetzt erledigt.»
 
Sepp Trütsch (61) dazu: «Ich finde es schade, dass man unsere Arbeit in der Vergangenheit nicht entsprechend honoriert und würdigt und nun einfach darüber hinweg geht, obwohl wir drei den ‹Grand Prix› jahrelang geprägt hatten. Die Gelegenheit für ein richtiges Dankeschön wurde hiermit verpasst.» Moik: «Wenn man so abgekanzelt wird, kann man nicht erwarten, dass man mit Freuden hingeht. Dem ORF fehlt es an Stil und Respekt uns Älteren gegenüber, die viel geleistet haben.» Apropos Stil: Der TV-Sender müsse sparen, hiess es. «Anderseits fragt man sich schon, warum der WDR-Chef mit 360’000 Euro pro Jahr mehr verdient als der Bundespräsident.»
 
Total aufgestellt ist hingegen Nella Martinetti (64). Die erste Gewinnerin des «Grand Prix der Volksmusik» (1986 mit «Bella Musica») und bisher Einzige, die als Interpretin, Komponistin und Texterin gewann: «Ich freue mich auf die Reise nach Wien, auch wenn ich inzwischen ganz auf den Rollstuhl angewiesen bin. Zum Glück geht es mir gesundheitlich besser.» Der Wert der weissen Blutkörperchen sei von 7000 auf 150 heruntergekommen, freut sich Nella.«Der Arzt sagte, ich sei nahe an einem Wunder. Ich bin noch da und voller Power, auch wenn ich nicht mehr richtig gehen kann.»