«Richtig faulenzen – das kann ich nicht!»

Bald feiert der TV-Star den 80. Geburtstag. Trotz seiner Parkinson-Erkrankung und Zipperlein des Alters ist er noch immer aktiv. Aber er hat gelernt, Ruhepausen einzulegen – für sich und seine Familie.

Er gilt als Legende im deutschen Showbusiness: Frank Elstner. Nicht nur als Erfinder und Moderator von «Wetten, dass …?» hat er TV-Geschichte geschrieben, er entwickelte auch ­unzählige weitere Formate. «Ich hatte und habe einen unglaublich tollen Beruf,» sagt er gegenüber der GlücksPost.

Seit über 50 Jahren steht Frank Elstner nun vor der Kamera, hat noch lange nicht genug. Obwohl er am 19. April ­seinen 80. Geburtstag feiert! Was er sich zum Jubeltag wünscht? «Ich habe vor drei Jahren ­einen Film über bedrohte und gequälte Braunbären in der Ukraine gedreht und würde gerne irgendwann die Protagonisten des Films wiedertreffen», verrät er. Natürlich nur – und er hoffe es –, wenn bis dahin der Frieden garantiert sei. «Ansonsten freue ich mich über ein Gläschen Rotwein und ein schönes Stück Schokolade.»

Nicht ganz so bescheiden wird der Showmaster und Radiomoderator im TV geehrt: Am 15. April zeigt ARD die Sendung «Frank Elstner – Noch eine Frage» (21.45 Uhr), in der ihn prominente Gäste wie Thomas Gottschalk (71) und Michelle Hunziker (45) zu seinem Leben befragen. Für Elstner selbst ist klar: «Jeder berufliche Erfolg war ein Highlight. Dafür kann ich nur dankbar sein.» Er habe viel Glück gehabt, und ihm sei bewusst, dass dies nicht selbstverständlich sei. «Natürlich klappt nicht immer alles, was man möchte. Aber so ist das Leben.»

Vor allem die Gesundheit macht dem gebürtigen Österreicher zu schaffen. Schon mit Anfang 30 entging er knapp einem Herz­infarkt. «Damals war ich bei Radio Luxemburg und hatte mich wohl körperlich übernommen», gesteht er. Doch damit nicht genug: 2016 erhielt er die Diagnose Parkinson, sprach 2020 erstmals öffentlich über sein Leben mit der unheilbaren Nervenkrankheit. Trotz allem: «Selbstmitleid ist das Schlimmste», sagte er in einem Interview.

Eine Einstellung, die ihm auch beim Älterwerden hilft: Schon früh habe er sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Nicht aus Angst vor dem Alter, sondern um sich selbst realistisch einzuschätzen. «Was kann man noch erwarten? Welche Leistungen sind geistig und körperlich noch möglich?» Man müsse sich diese Fragen schonungslos beantworten, dann könne man den Prozess ­etwas steuern. Und: «Ich mache jeden Tag Sport, ernähre mich ­gesund, esse seit etwa 20 Jahren kein Fleisch mehr und nehme ­gerne die Ernährungstipps meiner jüngsten Tochter an, die Veganerin ist», verrät er.

Seine Nachkommen – er hat fünf Kinder von vier Frauen, ist vier­facher Opa – sind es auch, die ihn besonders glücklich machen: «Ihr Neueintritt in unsere Welt war jedes Mal ein Highlight für mich», schwärmt er. Und natürlich seine Frau Britta (58), mit der er seit 2009 verheiratet ist und in seiner Wahlheimat Baden-Baden (D) lebt. «Sie ist alles für mich und meistert jede Lebenslage.»

Wenn der TV-Star auf seine Vergangenheit zurückblickt, kommt er zum Schluss: «Ich weiss inzwischen, dass ich früher mehr Ruhepausen hätte einlegen sollen. Zeit, die man nur sich oder seiner Familie gönnt. Vielleicht war ich manchmal zu sehr getrieben.»

Heute ist das anders: «Entspannen kann ich gut, sogar in fast jeder Situation», meint er. «Das habe ich mir antrainiert, sonst wäre man ja immer auf 180.» Eine innere «Unruhe»-Uhr ticke aber weiter in ihm. Mit den Jahren werde diese zwar etwas langsamer. Frank Elstner: «Aber richtig faulenzen – das kann ich immer noch nicht!»