René Rindlisbacher – Mutet er seinem Körper vielleicht zu viel zu?


Der Komiker musste sich kürzlich einer Hirnoperation unterziehen. Sein Einsatz als Moderator bei «1 gegen 100» wäre beinahe gescheitert.

 
 
 
 
 
Der Mann nimmt es mit Humor. Obwohl die Lage ernst war. Wegen Ohnmachts- und Epilepsie-Anfällen musste René Rindlisbacher (47) im Inselspital Bern unters Messer. Im Hirn wurde eine Gefässfehlbildung entfernt. Nun freut er sich auf die bevorstehenden, grossen Aufgaben.
 
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René Rindlisbacher: Tja, ich bin froh, dass Susanne Kunz schwanger geworden ist und nicht Cécile Bähler. Auf dem «Meteo»-Dach wäre es mir definitiv zu kalt.
 
Ihr Einsatz ist beinahe im letzten Moment noch gescheitert. Sie mussten sich im November einer Hirnoperation unterziehen. Was war der Grund dafür?
Anscheinend hatte ich zu viel im Hirn und da musste ein Teil raus. Vielleicht kann man mich jetzt in der Politik einsetzen…
 
Im Ernst: Wie belastend waren die Tage vor dem Eingriff für Sie und Ihre Familie?
Es war schnell klar, dass es sich um nichts Bösartiges handelte, und so war es für mich eher eine Erleichterung. Für meine Familie war es nicht das erste Mal, dass sie im Ungewissen waren, ob alles gut kommt. 2002 musste ich mich einer Herzoperation unterziehen. Auch damals war die Zeit für sie sicher schwieriger als für mich.
 
Sie müssten sich wohl noch immer schonen …
Ich habe ein tolles Umfeld, welches liebevoll zu mir schaut, da ist es gar nicht nötig, dass ich mich selber schone, dafür schauen die anderen…
 
Muten Sie Ihrem Körper zu viel zu? Es war ja nicht der erste Zusammenbruch.
Keineswegs. Ich bin körperlich in einer sehr guten Verfassung. Die Anfälle, die ich hatte, sind mit dem Cavernom, einem Blutschwamm im Hirn, zu erklären, oder mit meinem Herzfehler. Die Depressionen sind weniger ein Problem des Körpers als mehr der Psyche.
 
Bei «1 gegen 100» ersetzen Sie nun vorübergehend Susanne Kunz. Macht es Spass, Ersatz-Moderator zu sein?
Solch ein Job macht immer Spass, wer das als eine Pflicht ansieht, wäre fehl am Platz. Für den Zuschauer gibt es zwar einen Vergleich, ich sehe mich aber nicht als Ersatz, sondern einfach als Moderator, der sein Bestes geben wird.
 
Wie steht es denn um Ihr Allgemeinwissen?
Ich bin recht zufrieden damit. Ich weiss zum Beispiel, dass der Turm in Pisa schief steht.
 
Ab März sind Sie und Bühnen-Partner Sven Furrer mit dem Circus Knie unterwegs und haben erneut ein anstrengendes Jahr vor sich.
Es ist ein grosses Privileg, mit dem Circus Knie unterwegs sein zu dürfen. Wir machen uns keine Gedanken über die Anstrengungen. Dies ist sowieso nur ein Thema, wenn wir beim Publikum nicht ankommen würden, aber darüber hält sich, ehrlich gesagt, meine Angst in Grenzen.
 
Wird Sie die Familie begleiten?
Zum Teil. Sven nimmt seine Familie mit. Seine drei Jungs werden schulisch im Circus Knie betreut. Bei unseren Kindern ist das altersmässig nicht mehr möglich. Zudem ist meine Frau beruflich engagiert. Natürlich werden sie aber Freizeit und Ferien dazu nutzen,umso oft wie möglich dabei zu sein und das Zirkusleben hautnah mitzuerleben.
 
Auf was dürfen wir uns da freuen?
Es wird ein kleiner Teil aus unserem Programm «2 pro Müll» zu sehen sein. Das meiste aber wird neues Comedy-Material sein und spezifisch mit dem Zirkus und seinem Alltag zusammenhängen. Bestimmt mit von der Partie ist Alfonso, der italienische Stromer. Wir sind bereit für ein neues Abenteuer und freuen uns auf die einmalige Atmosphäre.