Prominente mischen das Bundeshaus auf

Bekommen die Parlamentarier in Bern bald prominente Arbeitskolleginnen und -kollegen? Die Bandbreite an Kandidaten, die in der jetzigen Wahl auf möglichst viele Stimmen hoffen, geht von einem Ex-SRF-Moderator über einen Komiker bis zur Star-Violinistin.

Der Kampf um die Parlamentssitze geht in die heisse Phase: Am 22. Oktober werden die Vertreterinnen und Vertreter für den National- und Ständerat gewählt. Unter den Kandidierenden sind auch einige prominente Namen. ­Einer der bekanntesten: Der frühere «Kassensturz»-Mann Ueli Schmezer (62). 25 Jahre lange kämpfte er als «Anwalt des Publikums» für die Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten, doch Ende 2021 war überraschend Schluss. «Ich habe die Kündigung keine Sekunde bereut», sagt Schmezer und erklärt: «Mir geht es heute so was von gut. Ich habe viel Freiheit und Selbständigkeit gewonnen.» Er habe Monate nach der Kündigung gemerkt, dass er sich unbeschwerter fühlte. «Ich muss mich jetzt nicht mehr über Entscheide von Vorgesetzten aufregen, die ich verfehlt finde.» Er spielt damit unter anderem auf die Umstrukturierung an, die SRF hinsichtlich der digitalen Transformation angehen musste. Vermissen würde er aber sein «Kassensturz»-Team: «Der Zusammenhalt dort ist unglaublich.» 

Mittlerweile verdient Schmezer sein Geld als Experte für Auftrittskompetenz. Sprich: Er gibt seine Erfahrungen, die er als Moderator und Journalist machen durfte, an Fachhochschulen und bei Coachings weiter. «Das fägt», sagt er.

Trotzdem: Wohl am meisten Zeit in­vestiert er aktuell in den Wahlkampf. Für die Berner SP will er in der kommenden Legislatur in den Nationalrat – genau wie es schon sein Ex-«Kassensturz»-Kollege Matthias Aebischer (55) gemacht hat. Dieser wurde 2011 gewählt und will nun in den Bundesrat. «Vor meiner Kandidatur habe ich mit ihm darüber gesprochen, worauf ich mich einlasse», sagt Schmezer.