Pippa Middleton
«Wir hatten einige Hürden zu überwinden»
Fröhlich und unbekümmert wirkt die Schwester von Herzogin Catherine, in den letzten Jahren lastete aber einiges auf ihrer Seele. Das will sie nun hinter sich lassen und mit dem bevorstehenden Ja-Wort in ein neues Leben starten.
Eine Hochzeit wie im Märchen: In einem Traum in Weiss wird Pippa Middleton (33) kommenden Samstag zum Altar schreiten, ihrem James (41) das Ja-Wort zuhauchen und sich von ihren Freunden aus bester Gesellschaft feiern lassen. Um fortan mit ihrem Liebsten durchs Leben zu tanzen – sorgenfrei und leichten Herzens, wie sie es auch bis anhin getan hat. Dieses Image hat die Schwester von Herzogin Catherine (35) – und sie hasst es. «Die Leute sehen mich als Privilegierte an, die sich durch ihre Position Vorteile verschafft und nicht wirklich arbeitet», sagte sie in einem Interview 2016. «Als ein Society- und Partygirl ohne Substanz.»
Ein hartes Urteil, das sie schmerzt. Ja, Pippas Lebensumstände sind rosiger als die der meisten Menschen. Aber ist sie deshalb glücklicher? Garantiert das ihr Seelenheil? Nein, im Gegenteil sogar: Als Catherine 2011 Prinz William (34) heiratete und sie als «sexy Schwester» gefeiert wurde, stand ihr Leben plötzlich Kopf. Und es schien, als habe sie sich danach auf ihrem Weg oft verirrt. Ihre eigene Hochzeit könnte nun ein neuer Wendepunkt sein, diesmal einer in die richtige Richtung. Einer, der sie all die Wirrungen der letzten Jahre vergessen lässt: Sie musste einiges aushalten, und es hörte bis kurz vor «dem schönsten Tag in ihrem Leben» nicht auf.
Der Anfang von allem
«Pippa stiehlt der Braut fast die Show!» Schlagzeilen wie diese musste sie nach Williams und Catherines Hochzeit lesen. Ein Kompliment? Nicht für sie, eher böse Vorwürfe! «Ich war überrascht, verstehe es bis heute nicht», sagt Pippa. Immerhin nahm es ihr Catherine nicht übel, die beiden sind sich innig verbunden. Und wenn ihr der Sinn nach Frauengesprächen stehe, könne sie ihre Schwester heute noch jederzeit anrufen.
Plötzliche Berühmtheit
Kaum einen Schritt kann Pippa unbehelligt gehen, kein falsches Wort sagen, wird regelmässig kritisiert. Eine Tatsache, die anfangs schwer für sie war, zumal sie im Gegensatz zu den Royals keine Sicherheitsleute oder Medienprofis an ihrer Seite hat. «Es war ziemlich hart, damit alleine fertigzuwerden.» Mittlerweile habe sie sich eine etwas dickere Haut zugelegt. «Ich versuche, nicht zu sensibel zu sein, aber kalt lässt es mich nicht.»
Auswirkungen auf ihre Beziehung
Den Rummel um sie hätte James Matthews in diesem Ausmass nicht erwartet, wie sie andeutete. «Es kommt immer wieder etwas Neues, das ich zu regeln habe – das hat James ziemlich die Augen geöffnet. Es gab einige Hürden zu überwinden.»
Stets unterschätzt
Eine Frau, die ihren beschränkten Intellekt mit wohlhabendem Elternhaus und königlichen Verbindungen wettmacht? Das wird Pippa nicht gerecht. Sie hat einen Universitätsabschluss in Englischer Literatur, arbeitete in der PR-Branche und der Eventagentur der Eltern. Das Interesse an ihr machte sie aber offenbar auch in beruflicher Hinsicht konfus: Plötzlich schien sie nicht mehr zu wissen, was sie wollte – war aber nie untätig: Sie schrieb und schreibt diverse Kolumnen und 2012 ein Partyplaner-Buch, das floppte. 2016 erschien ihr Kochbuch «Heartfelt» in Zusammenarbeit mit der britischen Herzstiftung. Auch für andere wohltätige Zwecke engagiert sie sich. In der Regel sei sie fünf Tage in der Woche in ihrem angemieteten Büro. «Ich arbeite hart. Viele glauben, ich hätte Unterstützung, in Wahrheit mache ich alles alleine.»
Rummel vor der Hochzeit
Neben den üblichen Spekulationen rund ums Fest wurde ihr unterstellt, sie habe Meghan Markle ausgeladen – weil ihr Prinz Harrys Freundin die Show stehlen könnte. Tatsächlich Sorgen machen ihr wohl aber zwei andere Gäste: Onkel Gary, bekannt durch sein loses Mundwerk, Drogen- und Sexpartys, sowie Schwager Spencer, ein Reality-TV-Star und Frauenheld mit einem Händchen für Party-Entgleisungen.
Die Zukunft
Direkt nach der Hochzeit stehen die Flitterwochen an, offenbar in Schottland, wo James’ Familie ein Anwesen besitzt und sie viel im Grünen sein können. Beide sind in sportlicher Hinsicht kaum zu bremsen. «Für viele Menschen wären wir wohl anstrengend», meinte Pippa augenzwinkernd. «Wir haben schon viele Abenteuer miteinander erlebt.» Nach der Hochzeit wird jedoch sicherlich etwas Ruhe und Beständigkeit in ihr Leben einkehren. Sie wolle sich im Bereich Ernährung weiterbilden, erzählte Pippa. Zudem dürften Kinder auch bald ein Thema werden. Denn eigentlich wünscht sie sich vor allem eines: «Ich versuche einfach, ein ganz normales Leben zu führen.»