Dankbar für sein grosses Glück

Ehre, wem Ehre gebührt: Der erfolgreichste Schweizer Musiker aller Zeiten und Kopf des Trios «Peter, Sue & Marc» wird mit einer Samstagabend-TV-Show gewürdigt. Obwohl er nicht mehr arbeiten müsste, ist er noch sehr umtriebig. Und geht bald auf grosse Reise.

Das imposante Patrizierhaus mitten in einem verwunschenen Märchenpark über der Stadt Bern ist sichtbares Zeichen seines Wohlstands. Für Peter Reber, den 67-jährigen Songschmied mit untrüglichem Instinkt für süffige Melodien und romantische Texte, sind das die Früchte seiner Arbeit als Musiker, Komponist und Unterhalter für ein breites Publikum. Kommerz war für ihn nie ein Reizwort. Wer so viele Tonträger verkaufte wie die Berner Kollegen Polo Hofer, Büne Huber und Kuno Lauener zusammen, hat nicht nur Freunde.

Die junge helvetische Musikergarde ficht das nicht an. Ritschi und Trauffer, Baschi und Anna Rossinelli sowie auch die unverwüstliche Maja Brunner freuen sich, ihrem Vorbild in einer speziellen TV-Show die Ehre zu erweisen. Seine grossen Erfolge und sein finanzielles Polster freilich hat sich der Troubadour und Weltenbummler mit harter Arbeit erschaffen. «Heute müsste ich keinen Song mehr schreiben und kein Konzert mehr geben», gesteht Peter Reber, als er uns in seiner grosszügigen Küche ein von seiner Frau Livia vorab angerichtetes, wunderbares «Vitello tonnato» serviert und dazu einen exzellenten Wein entkorkt. Und mit einem Schmunzeln meint: «Schliesslich bin ich ja pensioniert.»

Der Berner ist einer, der seine Wurzeln kennt und dankbar ist. «Ich hatte als Arbeiterkind gute Start-Möglichkeiten. Doch alles nur am Erfolg zu messen, ist falsch. Es gibt sicher glücklichere Menschen als mich.» Schwer zu glauben: Denn Peter Reber hat mit Livia auch «die beste Frau, die man sich vorstellen kann. Wir sind noch immer ein Liebespaar. Als wir uns kennenlernten, war sie 17, ich 26. Mir war sofort klar: Das ist sie.»

50 Jahre ist es her, seit er erstmals am TV auftrat. «1966 mit meinem Jazz-Quartett, in dem auch Marc Dietrich mitspielte. Die Sendung hiess ‹Club 66›, der junge Moderator Kurt Felix.» Dutzende weiterer TV-Auftritte, Millionen verkaufter Tonträger und Tausende Konzerte später reduziert das Musik-Genie alles auf das Wesentliche. «Wo ich heute stehe, bin ich nur wegen meines Publikums, bei dem ich mich nach jedem Konzert bedanke. Ich bin ein musikalischer Dienstleister, möchte schöne Musik schreiben, die auch mir gefällt. Noch schöner, wenn sie anderen ebenfalls gefällt.»

Ab 16. November ist Peter Reber in intimem Rahmen mit «Adväntsgschichte zum Schmunzle u Nachedänke» unterwegs (Infos: www.peterreber.ch). «Ich lese die Geschichten und spiele dazwischen ein paar Lieder.» Nach Neujahr ist ein Segeltörn um Australien geplant. «Genaues kann ich noch nicht sagen. Wir fliegen nach Singapur und fahren per Schiff nach Indonesien. Danach sehen wir weiter!»