Paddy Kälin: «Meine Töchter schenken mir wunderbare Momente»

Mia und Sanni machen den Sportmoderator manchmal «nudelfertig», doch wenn sie ihn anstrahlen, ist das ein kleines Fest.

 

«Geissli luegä!», ruft die zweijährige Mia begeistert und läuft mit ihrer Familie im Schlepptau in Richtung Streichelzoo. Mami Daniela (30) versucht, die Kleine etwas zu bremsen, damit sie nicht über ihre eigenen Füsschen stolpert. Ihre fünf Monate alte Schwester Sanni liegt derweil friedlich im Kinderwagen, den ihr Papa schiebt: Sportmoderator Paddy Kälin (35). «Mia ist, wie ich früher, ein ‹Fägnescht› und wirbelt ständig hin und her», erzählt er schmunzelnd.

 

 

In den Sendungen «sportaktuell » und «sportlounge», bei der es am 22. August nach der Sommerpause wieder losgeht, wirkt der gebürtige Herisauer jeweils locker und entspannt – genau wie heute im Walter Zoo in Gossau SG. «Wir sind gerne und so oft wie möglich mit den Kindern draussen», erklärt Kälin. «Bei einem Ausflug oder einfach zu Hause im Garten. Mia hat gerade das Laufvelo für sich entdeckt und riesig Freude, damit herumzusausen.» Als früherer Sportlehrer hofft er, dass seine Mädels so aktiv bleiben. «Ich finde es schlimm, wenn Kinder nur vor dem TV sitzen und Chips essen. Heute gibt es viele Zehnjährige, die übergewichtig sind. Es tut mir weh, das zu sehen.»

 

Seit er Vater ist, fehlt Bewegungsmensch Paddy Kälin oft die Zeit für Sport, und die Töchter allzu oft in fremde Hände geben, will das Paar nicht. «Wir wussten von Anfang an: Wenn wir Kinder haben, möchten wir für sie da sein, Zeit haben, sie erziehen und nicht ständig abgeben, nur damit wir so leben können wie vorher.» So geniesst er die Mädchen, wünscht sich manchmal aber, er könnte öfter mit Daniela gemeinsam auf dem Golfplatz stehen oder wieder einmal ausschlafen. «Ich habe zwei herzige Wecker, die zwischen sechs und sieben Uhr finden: ‹Jetzt ist genug geschlafen!›» Einen kleinen Freiraumhat er sich, mit Danielas Okay, aber kürzlich geschaffen und wieder mit Handball angefangen. «Ich wurde langsam ‹chribbelig›, merkte, dass ich einen Ort brauche, wo ich mich austoben kann.»

 

Was für ein Vater er denn sei, wollen wir wissen. Seine ehrliche Antwort: «Liebevoll – aber ab und zu auch überfordert.» Bevor Sanni kam, hatte er einen Papitag mit Mia. Jetzt, mit zwei Kindern, habe er Daniela gebeten, diesen erst in etwa einem halben Jahr wieder einzuführen. Es sei für ihn manchmal schwer, einen ganzen Tag alleine mit den beiden zu sein. Oft fehle einfach eine zusätzliche Hand. Etwa, wenn Sanni gefüttert werden möchte, Mia ständig nach Papi ruft und beschäftigt werden will. «Da bin ich abends jeweils ‹nudelfertig›. Ich habe riesigen Respekt vor Menschen, die das tagtäglich machen. Da bewundere ich auch meine Frau Daniela, sie ist mit den Kindern viel geduldiger als ich.»

 

Nichtsdestotrotz seien Mia und Sanni das Beste, was ihm je passiert sei. «Ich habe sie wahnsinnig gern, und sie schenken mir unglaublich viele kleine, wunderbare Momente. Wenn sie lachen, sich an mich kuscheln, wenn Sanni aufwacht und mich sofort anstrahlt oder Mia etwas Neues lernt: Das macht stolz und ist immer ein kleines Fest.» Und so wie Paddy Kälin von seinen Frauen schwärmt, so tun sie es auch von ihm. «Hemmer de bescht Papi?», fragt Daniela –und antwortet mit Mia im Chor: «Jaaaaa!»