Leider müssen sie Heinz gehen lassen

Melanie Oesch und Co. sind ständig unterwegs. Die Jodelprinzessin und ihre Familie freuen sich, doch einer leidet.

 

Er bleibt gerne im Hintergrund, überlässt das Reden lieber den anderen. Ungewollt ist nun Heinz Haldi (44) trotzdem in den Mittelpunkt gerückt, als er kürzlich offiziell bekannt gab, die Erfolgsgruppe Oesch’s die Dritten auf Ende Jahr zu verlassen. Dem Akkordeonisten und einzigen Nicht-Familienmitglied ist dieser Entscheid sehr, sehr schwer gefallen. «Meine Kinder gehen noch zur Schule. Plötzlich sind sie erwachsen, gehen vielleicht fort. Ich habe je länger je mehr das Gefühl, ja sogar Angst, dass ich zu Hause etwas verpasse. Irgendwie geht alles an mir vorbei, weil ich so viel fort bin», erzählt Heinz ehrlich.

 

Er hält einen Moment inne, fährt dann in seinem urchigen Berner Oberländer Dialekt fort: «Für mich sollte die Musik ein Hobby sein, nun ist sie zum zweiten Job geworden. Ich habe Oesch’s meinen Entscheid schon lange mitgeteilt. Davor habe ich oft mit meiner Frau darüber diskutiert. Wenn der Erfolg, den Oesch’s die Dritten jetzt haben, so in fünf oder zehn Jahren käme, dann wäre alles anders. Die Kinder wären in der Lehre oder damit fertig, stünden auf eigenen Beinen. Dann könnte mich auch meine Frau oft begleiten. So ist der Zeitpunkt einfach sehr ungünstig.»

 

Seit bald sieben Jahren gehört Heinz Haldi, der mit einem 60-%- Pensum als Betriebsmechaniker bei den Bergbahnen Zweisimmen arbeitet, als langjähriger Freund zur musikalischen Familie Oesch. Davor wirkte er schon im legendären Trio Oesch bei Melanies Grossvater Hans regelmässig mit. Seit er gestorben ist, spielt Heinz auf seinem Akkordeon. «Ich habe riesigen Spass, mit Oesch’s auf der Bühne zu stehen, gebe bei jedem Auftritt Vollgas. Wir hatten auch nie Krach», betont Heinz.

 

Und was meint Melanie Oesch? «Heinz ist eine Art ruhender Pol, sehr pflichtbewusst, bereitet sich immer perfekt vor. Er hat menschlich wie musikalisch einfach zu uns gepasst. Er hatte auch immer ein offenes Ohr für neue Sachen, war aufgeschlossen.» Traurig meint die junge Jodlerin: «Anfangs wollten wir gar nicht glauben, dass Heinz aussteigen möchte, später haben wir versucht, ihn umzustimmen. Als wir vor etwa einem Jahr nochmals darüber diskutierten, merkten wir aber, wie ernst es ihm tatsächlich ist. Und so müssen wir uns nun leider damit befassen, einen neuen Akkordeonisten zu suchen.»